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Warum wir neue Bilder brauchen, um die Zukunft zu gestalten.

Es gibt Sätze, die klingen im ersten Moment wie Lob, doch im Echo verraten sie mehr über die sprechende Person als über die Gelobte. Einer davon: «Du bist das beste Ross im Stall.»

Wer ihn ausspricht, meint vielleicht Anerkennung. Doch zwischen den Zeilen zieht sich ein Zaun hoch.
Du bist wertvoll, ja, aber nur innerhalb eines Systems, innerhalb eines Stalls, innerhalb eines Gestüts.
Innerhalb einer Logik der Nutzbarkeit.
Dein Wert wird gemessen in Leistung pro Quadratmeter und nicht in Freiheit, Kraft oder authentischer Präsenz.

Viele hören diesen Satz und beginnen zu zweifeln:
Will ich überhaupt ein Ross sein?
Will ich in einem Stall leben, auch wenn man mich lobt?
Will ich über meinen Wert verhandeln lassen wie über eine Ressource? 🤔

Irgendwann, ja, früher oder später kommt der Moment, in dem man spürt …

Dieses Bild trägt nicht.
Dieses Bild würdigt nicht.
Dieses Bild engt ein.

Wenn Anerkennung zur Einhagung und Einengung wird

Ein Stall ist ein Ort der Begrenzung. Selbst wenn er sauber ist, vergoldet, grosszügig … er ist und bleibt ein Raum, in dem andere bestimmen, wann gefüttert, geführt, geritten, eingesetzt wird.

«Das beste Ross im Stall» bedeutet im Kern…
«Du funktionierst am besten.».

Funktionieren ist kein Kompliment.
Funktionieren ist der Anfang von Ersetzbarkeit.

Im schlimmsten Fall wird dieser Satz benutzt, um Menschen gefügig zu machen: «Du bist doch so gut – bleib (bitte) genau so, wo wir dich brauchen.».
Anerkennung als Leine.
Lob als Kontrolle.
Wertschätzung als Werkzeug der Selbstoptimierung im Dienst anderer.

Es ist eine alte, tragisch-veraltete Art der Führung.
Kontrolle statt Vertrauen. Anwesenheit statt Wirkung.
Zeitrapport, Stempeln und Stechuhr statt Selbstverantwortung.

So entstehen Arbeitsplätze, an denen man zwar existiert, aber selten lebt und noch weniger aufblüht.

Der wilde Hengst in der Prärie als ein neues Gegenbild

Ein wildes Pferd in der offenen Prärie hat mehr PS als jeder überzüchtete Gaul im Stall.Seine Kraft ist nicht dressiert, sondern bewusst kanalisiert.
Seine Energie ist nicht begrenzt, sondern entfaltet.
Sein Wert entsteht nicht durch Leistung auf Befehl, sondern durch seine Präsenz, seine Beweglichkeit, seine Authentizität, seine Einzigartigkeit.

Dieses Bild ist kein romantischer Eskapismus.
Dieses Bild ist ein Hinweis darauf, wie menschliches Potenzial wirklich funktioniert.

Denn Menschen sind keine Nutztiere. Menschen sind Wesen mit Intuition, Neugier, Kreativität, mit Sinn für Autonomie, Würde und Resonanz.

Wer Menschen in Ställe steckt ….. seien sie physisch, organisatorisch oder mental ….. , darf sich nicht wundern, wenn sie irgendwann wie Stalltiere wirken. Müde, angepasst, fremdbestimmt.

Wer ihnen aber Räume schenkt, in Form echter Weite, echter Verantwortung, echter Freiheit, wird alsbald erleben dürfen, wie viel Energie ein Mensch entwickeln kann, wenn er nicht verwaltet, sondern entflammt wird.

Die C-Klasse muss umlernen

Die Zukunft liegt nicht in Kontrolle, sondern in Kompetenzkultur.
Die Zukunft liegt nicht im «Ich sehe dich am Platz sitzen», sondern im «Ich sehe, was du bewirkst».
Die Zukunft liegt nicht im «Bleib im Stall», sondern im «Zeig mir, wohin du rennen willst, und zeige auf, wie wir dich unterstützen können.»

Die C-Klassen (CEO, CFO, COO, C-irgendwas) tun gut daran, die alten Bilder loszulassen.
Ein überzüchteter Gaul, der im Kreis läuft, mag früher gereicht haben.

Die Zukunft braucht garantiert etwas anderes, nämlich Menschen mit PS, mit Haltung, mit Freiheit, mit Stolz und Würde.

Eine Führung, die echte «21st-Century-Skills» will, muss zuerst eines tun, nämlich die Stalltüren weiiiiiit öffnen.

Die 4K in der Prärie und eine Vision für 2026+

Die OECD beschreibt vier Kernkompetenzen der Zukunft: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken.
Sie alle scheitern im Stall kläglich und erblühen in Freiheit.

Kommunikation:
Echte Kommunikation entsteht nicht, wenn man beobachtet wird, sondern wenn man ernst genommen wird. Freiheit ermöglicht Klarheit.

Kollaboration:
Zusammenarbeit ist kein Gespann im Gleichschritt. Kollaboration ist ein bewusstes Miteinander freier Wesen, die ihre Stärken verbinden. Nicht als «Zieh mit, weil ich es dir sage.» sondern ein «Was können wir gemeinsam möglich machen?».

Kreativität:
In engen Boxen entsteht bestenfalls Routine. In weiter Landschaft entsteht Erfindung. Kreativität braucht Luft, Mut und Raum, um Fehler zu machen und Lehrgeld daraus zu gewinnen.

Kritisches Denken:
Wer im Stall lebt, lernt, seine Grenzen zu akzeptieren.
Wer in der Prärie lebt, lernt sie zu hinterfragen. Kritisches Denken ist die Fähigkeit, alte Strukturen nicht als Naturgesetz zu sehen, sondern als menschengemachte Konstrukte.

Warum 2026 wie ein neuer Ritt beginnt

2026 wird für viele der Moment, in dem die Stallmetapher endgültig zerfällt.
Nicht, weil die Ställe verschwinden, sondern weil Menschen beginnen, sich endlich selbst anders zu sehen.

Nicht mehr als Ressource.
Nicht mehr als Rolle.
Nicht mehr als Avatar der Erwartungen anderer, sondern als Protagonisten ihres eigenen Weges. Mit eigenen PS, mit eigener Richtung und mit eigener Würde.

Die Zukunft gehört nicht den Ställen.
Die Zukunft gehört den offenen Landschaften und jenen, die mutig genug sind, sie zu betreten sowie zu erforschen.

Schlussgedanke

Vielleicht war der Satz «Du bist das beste Ross im Stall» einst als Lob gemeint, doch heute ist er ein Fossil.

Wer Menschen wirklich würdigt, sagt ihnen nicht, was sie im Stall wert sind. Er fragt sie, was sie in der Welt bewirken wollen.

Denn dort draussen, in der Weite, im Wind, im echten Leben zeigt sich, wer wir wirklich sind und was wir wirklich bewirken können.

Genau dort, fernab aller Ställe, beginnt die Zukunft.
Deine Zukunft.

In eigener Sache

Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.

DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.

Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.

Denn genau dann lohnt es sich, sich seiner Stärke fernab von Stall-und-Ordnung bewusst zu werden, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.

Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.

Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.

La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.

PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.

Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉

PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/das-beste-ross-im-stall-echt-jetzt-maurizio-tondolo-gu6ff