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Manchmal fühlen sich Organisationen an wie gesunde Körper, und manchmal wie infizierte Systeme.

Mikromanager, hochfunktionales Burnout, das Peter-Prinzip … alles Begriffe, die trocken klingen.
Doch, dahinter steckt etwas, das Energie raubt, Kreativität erstickt und ganze Teams krank machen kann.

In diesem Beitrag, diesmal als Art Rede formuliert, nehme ich euch mit auf eine Gedankenreise.
Von der Zecke als Symbolbild für Mikromanagement.
Über die Frage, warum HR keine Pinzette zur Beseitigung sein kann.
Bis hin zur Vision eines evolutionären Immunsystems, das Organisationen schützt, nährt und wachsen lässt.

Eine Rede, ein Manifest, ein Impuls.
Zum Lesen.
Zum Nachdenken.
Zum Diskutieren.

Wenn Gedanken zu Funken werden

Liebe Mitdenkerinnen, liebe Mitdenker.

Wenn wir über Organisationen sprechen, stossen wir auf ein paradoxes Phänomen.

Menschen in Führungspositionen, die nicht führen, die nicht loslassen können und die kontrollieren statt zu vertrauen.

Wir nennen sie Mikromanager und mit ihnen kommt ein Phänomen, das hochfunktionales Burnout genannt wird.

Das ist nicht einfach zu viel Arbeit.
Das ist unter anderem die falsche Art zu arbeiten und die falsche Art, Macht zu nutzen wenn nicht gar zu missbrauchen.

Das Peter-Prinzip als Nährboden

Erinnern wir uns an das Peter-Prinzip.
Menschen steigen in Hierarchien so lange auf, bis sie eine Position erreichen, in der ihre Kompetenzen nicht mehr ausreichen.

Im Volksmund wird dies auch Beförderung bis zur Inkompetenz genannt.

Genau dort gedeiht Mikromanagement.
Menschen, die fachlich stark sind, aber unfähig sind zu führen.

Sie klammern.
Sie kontrollieren und sie brennen aus.

Nicht nur selbst brennen sie aus, sondern sie lassen auch ihr Umfeld ausbrennen und ziehen sie mit in den Abgrund.

Mikromanagement als Zecke im System

Stellen wir uns Mikromanagement vor wie eine Zecke.
Eine Zecke saugt Energie.
Sie raubt Kreativität.
Sie sie lähmt und schlimmer noch, die Zecke injiziert Krankheiten ins System.

Krankheiten in diesem Falle als Angst, Misstrauen, Demotivation, Missgunst und Andere.

Der Schaden beschränkt sich nicht bloss auf die Einstichstelle.
Eine ganze Abteilung, ja ein ganzes Unternehmen kann infiziert werden, was sehr oft auch Folgen ins private Umfeld mit sich tragen kann.

Der ökonomische und menschliche Preis

Und was kostet uns das?
Fluktuation, Burnouts, Depressionen, Krankheiten, Ausfalltage, Demotivation, Frust, …..

Was kostet es, wenn Talente gehen? Wenn Menschen krank werden? Wenn ganze Teams ihre Dynamik verlieren?

Die ökonomischen Schäden sind gigantisch.
Die menschlichen noch grösser und weitreichender, oft mit irreparabelen Konsequenzen.

Warum HR nicht die Pinzette sein kann

Man könnte meinen, dafür sei HR zuständig.

Doch HR – Human Resources – sieht den Menschen als Ressource und eine Ressource ist etwas Objektives. Austauschbares.

Der Mensch und die Würde aber sind subjektiv, einzigartig und äusserst wertvoll.

HR verwaltet. Doch eine Zecke zieht man nicht mit Verwaltung, dafür braucht es eine Pinzette.

Ein Würde-Gremium als Pinzette

Diese Pinzette könnte ein Würde-Gremium sein.
Ein Würde-Gremium zusammengesetzt aus zufällig bestimmten Mitarbeitenden.
Rotierend alle 180 Tage und in ungerader Zahl, damit keine Blockaden als Patt-Situation entstehen.Anonym, damit möglichst keine Manipulation möglich ist.

Dieses Gremium muss echte Handlungskompetenz haben und über dies Hierarchien hinweg.

Es darf nicht nur benennen. Nein, es muss handeln.

Vom Gremium zum Immunsystem

Doch wir können noch weiterdenken.
Von der Pinzette zum Immunsystem. Ein evolutionäres Immunsystem für Organisationen.

Die Unternehmens-Kultur ist die Haut.
Wo Vertrauen herrscht, docken Zecken schwerer an.

Das Würde-Gremium übernimmt die Funktion von Immunzellen, unsichtbar, flexibel, immer bereit.

Die Organisation lernt, sie speichert Erfahrungen.
Wie bei Antikörpern, die beim zweiten Kontakt schneller reagieren.

So wird aus Abwehr wertbringender Wachstum.

Mut als heilende Kraft

Und was nährt dieses Immunsystem?
Es ist MUT.

Mut zur Lücke.
Mut zum Nichtwissen.
Mut zu fragen.
Mut, Fehler zu begehen.
Mut zu sprechen.
Mut zu handeln.
Mut zu helfen.

Mut muss gelebt werden, damit er messbar wird.
Mut ist kein abstrakter Wert, sondern eine Praxis im Alltag.

Mut ist kann weiter das Antonym von Angst sein.

Wo Mut wächst, stirbt Angst.
Wo Angst herrscht, dockt die Zecke an.

Sichtbar im Zweck, unsichtbar in der Praxis

Dieses Immunsystem darf keine Geheimpolizei sein.
Das Wer bleibt unsichtbar.
Das Wie bleibt unsichtbar.

Aber das Warum muss klar benannt werden.

Das Warum als Schutz der Würde, als Stärkung von Mut sowie Eliminierung von Angst.

So wird Vertrauen gefördert, ohne Angriffspunkte zu bieten.

Von der destruktiven Spirale zur mutgetragenen Evolution

Hochfunktionales Burnout und Mikromanagement sind keine individuellen Schwächen.
Hochfunktionales Burnout und Mikromanagement sind systemische Infektionen.

Doch wir können lernen.
Wir können Organisationen bauen, die ihr eigenes Immunsystem entwickeln.

Ein organisationales Immunsystem,
das Menschenwürde schützt und achtet,
das Mut nährt und das Angst eliminiert.

Was als Zecken-Bild begann, endet als Vision.
Organisationen, die nicht durch Kontrolle erstarren, sondern durch Mut wachsen und gedeihen.

Schlusswort für diesen Blog

Wenn Organisationen ein Immunsystem entwickeln können, dann liegt die Verantwortung bei uns allen, es zu stärken.
Nicht nur bei Führungskräften, nicht bloss beim HR, sondern bei jeder und jedem, der Mut lebt und Angst entkräftet.

Wie seht ihr das?

Braucht es ein solches Würde-Gremium oder reicht es, wenn wir alle im Kleinen beginnen, die Fahne des Mutes hochzuhalten und unserem Clan (Team) voranschreiten?

Ich freue mich auf eure Gedanken, eure Erfahrungen, eure Ideen.

Denn nur gemeinsam können wir die Spirale des Burnouts durchbrechen und
eine Kultur schaffen, die nicht durch Kontrolle erstarrt, sondern durch Mut wächst.

In eigener Sache

Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.

DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.

Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.

Denn genau dann lohnt es sich, sich die Menschenwürde zu schützen sowie zu achten und mit MUT für sich und Dritte zu agieren, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.

Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.

Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.

La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.

PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.

Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉

PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/mikromanager-hochfunktionales-burnout-und-das-der-maurizio-tondolo-lxglf