In einer Welt voller Meinung und Gegenmeinung, Reiz und Reaktion, Algorithmus und Automatismus braucht es mehr denn je einen neuen Mut:
Sapere et sentire aude.
Auf Deutsch, ein wenig ausformuliert, so viel wie … Habe den Mut, selbst zu denken und selbst zu fühlen.
Nicht als intellektuelle Spielerei. Sondern als inneren Akt der Befreiung. Als moderne Aufklärung. Aufklärung 2025.
Konformität als Gleichschritt in den Abgrund?
„Konformität ist der Gleichschritt in Richtung Untergang“, schrieb ich kürzlich als Einleitung einer Mailantwort an einen lieben Kollegen. „Es müssen ja nicht alle konform unterwegs sein. Das sind schon zu viele.“ lautete der Start seiner Mail an mich.
Ein Gleichschritt, der vorgibt, Sicherheit zu schaffen, aber das Gegenteil bewirkt:
- Er erstickt Vielfalt.
- Er ersetzt Gewissen durch Gruppendruck.
- Er duldet keine Zwischentöne.
- Er nährt das Mono-Narrativ.
- Er, kurz gefasst, verblödet.
„Whenever you find yourself on the side of the majority,
it is time to pause and reflect.“
so vorzüglich Mark Twain
Der Gleichschritt enthebt uns der Verantwortung, eigene Wege zu suchen. Quasi „umsorgt von der Wiege bis zur Bare“.
Doch am Ende dieser kollektiven Bequemlichkeit wartet kein Paradies, sondern ein Verlust von Menschlichkeit und des Individualismus.
Fragen wie Kinder … echt, mutig, wach!
Kinder sind Frageroboter.
Nicht um uns zu provozieren, sondern um zu wachsen. Sie fragen nicht aus Misstrauen, sondern aus Lebensdurst.
Warum hören wir damit auf?
Wann wird unsere Neugier durch Meinungszugehörigkeit ersetzt?
Wo verlernen wir, echtes Nichtwissen zuzulassen?
Ganz nach Sokrates‘ “Ich weiss, dass ich nichts weiss!“.
In „Der friedvolle Krieger“ nennt Sokrates seinen Schüler Dan oft „Frageroboter“. Nicht als Abwertung, sondern als Spiegel.
Solange wir reproduzieren, statt wirklich fragen, bleiben wir auf der Oberfläche.
Wer bist du hinter dem, was du sagst?
Diese Frage kann Gespräche verändern oder Welten auf den Kopf stellen.
Wer bist du hinter deiner Haltung?
Wer bist du hinter deinem Post?
Wer bist du hinter dem Satz, den du in die Welt schickst?
Denn Worte sind Fenster … oder Mauern.
Nur wenn wir bereit sind, hinter das Gesagte zu blicken, begegnen wir dem Menschen und nicht nur dem Lager, dem Label, dem Lärm.
„Cuiusvis hominis est errare,
nullius nisi insipientis in errore perseverare.“
so Cicero
Auf Deutsch? Gerne – SEHR gerne. Et voilà….
„Es ist menschlich zu irren,
aber töricht, im Irrtum zu verharren.“
So die Frage, woher stammt der Irrtum?
Hast du erforscht, wer die Person wirklich ist, welche die Aussage artikulierte?
Kant’s Erbe und die Aufklärung als täglicher Akt
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen
aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
so Immanuel Kant anno 1784
Was Kant damals mit „Unmündigkeit“ meinte, sind heute:
- Social Media-Bubbles.
- Ideologische Lager.
- Die Angst, zu widersprechen.
- Nononarrative.
- Nicken im Gleichtakt.
Aufklärung beginnt nicht in der Universität.
Aufklärung beginnt dort, wo du innehältst und nicht sofort reagierst.
Aufklärung beginnt dort, wo du prüfst, ob dein Denken wirklich dein Denken ist.
Aufklärung beginnt dort, wo du spürst, ob dein Gefühl dein Gefühl ist oder lediglich die Resonanz auf ein Echo.
Die Laterne, die neben dir geht
Wir brauchen keine neuen Anführer.
Wir brauchen Begleiter.
Wir brauchen Menschen, die mit einer Laterne neben uns gehen.
Nicht voran. Nicht hintendrein. Nicht befehlend, sondern gegenwärtig.
„Die höchste Form des Zuhörens ist absichtslos.“
ja, der ist von mir.
Es will nicht reparieren, nicht therapieren. Es will nur bezeugen.
So entsteht Raum. Für Heilung. Für Wandel. Für Echtheit.
Nonkonformität als Form der Liebe
Nonkonformität ist kein Trotz.
Nonkonformität ist eine sanfte Weigerung, sich zu beugen, wenn das Beugen das Eigene zerstört.
„It is no measure of health
to be well adjusted to a profoundly sick society.“
auf den Punkt gebracht von Jiddu Krishnamurti
Nonkonformität ist ein stilles Ja:
- Ja zur Natur.
- Ja zur Vielfalt.
- Ja zum Gewissen.
- Ja zu deinen Mitmenschen.
- JA zu dir selbst.
Nonkonformität schützt nicht immer vor Verletzung, doch sie verhindert, dass du selbst zur Verletzung wirst.
Aufklärung 2025 und dem Denken, Fühlen und Handeln
Dieser Text will keine Zustimmung. Er will keine Likes.
Er will einen Impuls setzen, damit Denken wieder ehrlich wird, Fühlen wieder erlaubt ist und Handeln wieder aus einem tiefen Ort kommt.
Denn:
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Freiheit und unsere Macht zur Wahl.“
by Viktor Frankl
Dieser Raum ist kein philosophischer Luxus. Dieser Raum ist das Herzstück der Menschlichkeit.
So (m)ein Fazit … Die Aufklärung ist JETZT
Vielleicht beginnt sie nicht in Büchern. Nicht in Debatten. Nicht an Universitäten.
Vielleicht beginnt sie just jetzt und vor allem – sie beginnt in dir.
- Im Innehalten vor dem Posten.
- Im Fragen statt Bewerten.
- Im Lauschen statt Parolieren.
- Im Mut, mit einer Laterne neben jemandem zu gehen – auch wenn du seinen Weg nicht verstehst.
- Im Fragen, wer dein Gegenüber ist hinter dem, was er sagst.
Denn, übernommen aus Dan Millman:
„Es gibt keine alltäglichen Momente.“
Vielleicht, ja vielleicht ist genau dieser Moment, in dem du das liest, (d)ein Anfang.
In eigener Sache
Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.
DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.
Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.
Denn genau dann lohnt es sich, in deiner Nonkonformität dir mehr Selbst-Bewusstsein anzueignen, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.
Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.
Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.
La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.
PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.
Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉
PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/sapere-et-sentire-aude-aka-aufkl%25C3%25A4rung-2025-maurizio-tondolo-6wtjc