Es gibt Erlebnisse, die stehen nie in einem Lebenslauf.
Sie erscheinen in keinem LinkedIn-Update, sind nicht in Hochglanzfotos oder «Karriere-Highlights» verpackt.
Und doch sind sie entscheidend dafür, WER wir werden und WIE wir handeln.
2022 war für viele ein turbulentes, unsicheres Jahr. Für mich war es nebst wirtschaftlich einer sehr schwierigen Zeit auch das Jahr, in dem ich einen Presslufthammer in die Hand nahm.
Ein Anruf, der Staub aufwirbelte
Ein langjähriger Freund rief an und fragte: «Maurizio, hast du Bock auf Brecheisen, Vorschlaghammer und körperliche Arbeit?»
Ich wusste, wenn er anruft, wird es spannend.
Seine Projekte sind nie langweilig und sie haben immer dieses gewisse «Lass uns gemeinsam was bewegen»-Gefühl.
Also sagte ich sofort zu.
Was folgte, war ein Einstieg in eine ganz andere Welt.
Abriss, Aushub, schwere Werkzeuge, schmutzige Hände, Muskelkater.
Staub in der Luft, Schweiss im Gesicht und eine völlig andere Art, Kraft einzusetzen.
Die Entdeckung hinter den Mauern
Eines späten Nachmittags passierte es.
Wir arbeiteten uns durch alte, bröckelnde Gipswände, die mit einem Strohlehmgeflecht verstärkt waren. Nicht schön, nicht stabil, einfach alt.
Doch dahinter verbarg sich ein Schatz.
Jahrhundertealte Bollenstein-Mauern, sorgfältig gebaut, massiv, voller Charakter.
Stein auf Stein, jeder mit Geschichte.
In diesem Moment veränderte sich der Auftrag.
Aus einem Abriss-/Aushubjob wurde eine Wiederentdeckungs- und Restaurationsarbeit.
Das Handwerk lernen – und lieben
Ein erfahrener Maurer nahm sich Zeit, mir zu zeigen, wie man solch ein Mauerwerk fachgerecht freilegt, reinigt und neu verfugt.
Die Arbeit war keine blosse Frage von Kraft, sondern von Geduld, Präzision und Respekt vor dem Material.
In den folgenden Wochen und Monaten verarbeitete ich rund 2,5 Tonnen Stopfmörtel. Dies zu 99 % alleine.
Jeder Handgriff ein kleines Versprechen. Dieser Stein bleibt, diese Mauer lebt weiter.
Es war meditativ. Anstrengend. Bereichernd.
Es liess mich das Handwerk sowie die Menschen, die es mit Hingabe ausüben, mit ganz anderen Augen sehen.
Die Verbindung zu meinem Leben heute
Wer Mauern Stein für Stein erneuert, versteht sehr schnell und unmissverständlich:
- Es geht nicht nur um Steine und Mörtel.
- Es geht um Geduld, Beständigkeit und den Willen, etwas Wertvolles zu erhalten.
Mein Vater brachte mir schon früh in unserer Familiensprache Italienisch bei:
«Impara l’arte e mettila da parte.»
Lerne das Handwerk und lege es beiseite. Es ist Kapital für die Zukunft. Kapital für DEINE Zukunft.
Dieses Baustellenerlebnis war genau das:
Eine Investition in Können, in Erfahrung, in Menschlichkeit. Auch wenn es auf keinem offiziellen Dokument erscheint.
Warum ich diese Geschichte teile
Ich werde oft gefragt, ob es überhaupt etwas gibt, das ich nicht kann.
Die Antwort ist glasklar, Natürlich, JA.
Aber es gibt vieles, was ich kann, weil ich neugierig bleibe, Dinge ausprobiere und mich nicht scheue, Neues zu lernen.
Auch, wenn es körperlich fordernd, staubig oder völlig ausserhalb meines «offiziellen» Berufsprofils ist.
Diese Geschichte gehört zu den vielen Erlebnissen, die mich prägen, aber nicht in meinem CV stehen.
Vielleicht hilft sie, mich ein wenig besser zu verstehen. Als Mensch, nicht nur als Unternehmer.
Welche Erlebnisse in deinem Leben haben dich tief geprägt, auch wenn sie nie in einem offiziellen Lebenslauf erscheinen?
Lass uns darüber sprechen.
Kaffee trinke ich bis auf Weiteres keinen mehr, doch vielleicht stossen wir aufs Leben an bei einem genüsslichen Portwein, Gin&Tonic oder sonstigem delikaten Apéro?
In eigener Sache
Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.
DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.
Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.
Denn genau dann lohnt es sich, sich Unbekanntes als Geschenk anzunehmen, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.
Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.
Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.
La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.
PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.
Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉