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Über Futter, Würde und den Mut zum eigenen Erwachen!

Eine Redewendung, die beinahe harmlos klingt, und doch wie ein Schlag in den Nacken wirken kann:

«Beiss nicht die Hand, die dich füttert.»

Kürzlich begegnete mir dieser Satz gleich zweimal.
Einmal im Gespräch mit einem Kunden über einen schwierigen Auftraggeber und dann in einem Mentoring mit einem Menschen, der über seine Vorgesetzten sprach.

In beiden Fällen wurde der Satz als Rechtfertigung benutzt, um stillzuhalten, sich nicht zu wehren, keine Fragen zu stellen. Eine Rechtfertigung für die eigene Resignation. Ja – die eigene Selbstaufgabe.

Meine innere Reaktion war spontan:

«Moment mal, wie genau füttert dich diese Hand eigentlich?»

Was wird da gegeben?
Was wird da erwartet?
Und, ist das wirklich Fütterung oder vielmehr Dressur?

Wird hier genährt oder gemästet?

Füttern heisst noch lange nicht nähren.
Manche Hände reichen einem gerade so viele Krümel, dass man bleibt, dabei aber nicht wächst resp. nicht wachsen kann. Andere Hände mästen, im übertragenen Sinne. Dies mit Überversorgen, Kontrollieren, abhängig machen.

Der Körper wird ruhiggestellt, die Seele langsam stumm.
Bald spricht dann der Körper, mit physischen Symptomen … mit Krankheiten.

«Gehalt»,
nicht selten als modernes Schmerzensgeld.

Regelmässig ausbezahlt, gerade hoch genug, um Lebenshaltungskosten zu decken, aber nicht hoch genug, um wirklich frei zu sein.

Ein Gehalt, das nicht nährt, sondern knebelt.
Ein goldener Käfig, dessen Gitterstäbe sich aus Angst, Verpflichtung und sozialem Druck zusammensetzen.

Vom Gehalt zum Verdienst. Eine Frage der Würde!

Was wäre, wenn wir unsere Arbeit nicht mehr als Pflicht und Versorgung sehen würden, sondern als wertvollen Beitrag?

Wenn «Verdienst» wieder das wäre, was das Wort im eigentlichen Sinne aussagt?
Nämlich eine ausgewogene Entlöhnung für das Geleistete.

Kein Almosen von oben, kein Dankeschön fürs Funktionieren, sondern eine klare, respektvolle Anerkennung des Dienens, des Wirkens, des Beitrags.

Das beginnt bei einer neuen Haltung:

Ich bin kein Bittsteller.
Ich bin kein Funktionsträger.
Ich bin ein Mensch mit Potenzial, Wirkung und Würde.

Ein Funktionär als Wort mit neuer Bedeutung

Ein besonderes Wort, das wir neu betrachten dürfen. Funktionär.

Was steckt da drin? Ein Wesen, das funktioniert und mehr nicht?

Oder ist ein Funktionär 2.0 ein Mensch, der eine Funktion im besten Sinn lebt?
Dies als Vorbild, als Leuchtturm, als Richtungsgeber?

Nicht nur verwalten – sondern verwandeln.

Das ist die neue Definition. Funktionäre als Leitwesen, nicht als Schattenträger. Nicht als (Vor)Bilder an der Wand resp. im Organigramm, sondern als Menschen im Raum. Präsent, echt, berührbar, nahbar!

Zwischen Dienst nach Vorschrift und innerer Kündigung

Die Realität in vielen Organisationen sieht anders aus.

Resignation ist keine Seltenheit, sondern Alltag.
Sätze wie:

«Früher war ich wie du.
Da hatte ich Ideen, Energie, Visionen. Aber jetzt… bringt ja eh alles nichts mehr….».

Das ist keine persönliche Schwäche.
Das ist die Folge von Systemen, die Menschen brechen, gar bereits gebrochen haben.

Nicht an einem Tag mit einer Aktion, sondern in tausend kleinen Momenten und Handlungen sowie Aussagen.
Durch Nicht-Wertschätzung, durch zu viel Kontrolle, durch zu wenig Raum zur Entfaltung.

Man funktioniert noch, aber man lebt nicht mehr.
Man bleibt, aber man brennt nicht mehr.
Man ist ausgebrannt.

Der gordische Knoten und der erste mutige Schnitt

Wie entwirrt man diesen gordischen Knoten? Wo beginnt man?

Vielleicht nicht am Rand, wie es allenfalls offensichtlich scheinen könnte. Sondern mittendrin!
Dort, wo es weh tut. Dort, wo das eigene Spiegelbild nicht mehr lügt.

Der Weg führt über drei Schritte:

1. Erwachen

Das leise oder lauter werdende Gefühl: «So will ich nicht mehr leben oder arbeiten.».
Eine erste Regung, ein Zweifel, ein Aufstehen im Innern.

2. Bewusst werden

Welche Muster halten mich?
Welche Ängste, welche Geschichten, welche alten Prägungen? Hier wird’s unbequem, aber auch befreiend.

3. Handeln

Der Schritt ins Neue.
Ein Gespräch. Eine Grenze. Eine Entscheidung.

Manchmal ein Aufbruch. Immer ein Akt der Würde.

Denn, die Menschenwürde gilt es immer zu achten und zu schützen!

Kein System verändert sich von selbst, doch durch Menschen, die wieder fühlen

Menschen, die wieder spüren, dass sie nicht nur funktionieren, sondern etwas zu sagen haben.
Menschen, die erkennen: «Ich bin nicht hier, um mich selbst aufzugeben, sondern um mich einzubringen.».

Menschen, die sagen:

«Ich habe genug gefressen.
Jetzt will ich wieder nähren und genährt werden.»

Schlussgedanke für unser aller Start

Vielleicht beginnt Wandel genau dort, wo einer den Satz hört:
«Beiss nicht die Hand, die dich füttert.»

… und antwortet fortan mit:

«Ich beisse nicht, aber ich frage mich,
ob die Hand mich wirklich nährt.»

Wenn dich dieser Beitrag berührt hat oder du ähnliche Erfahrungen gemacht hast, teile den Beitrag resp. deine Gedanken mit deinem Umfeld.

Lass uns das Schweigen brechen.
Denn Veränderung beginnt mit einem echten Satz und manchmal ist der erste Satz der wichtigste.

JUST DO IT!

In eigener Sache

Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.

DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.

Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.

Denn genau dann lohnt es sich, sich SEINER SELBST WÜRDE wieder bewusst zu werden, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.

Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.

Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.

La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.

PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.

Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉

PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/beiss-nicht-die-hand-dich-f%25C3%25BCttert-oder-doch-maurizio-tondolo-lba7c