Was passiert, wenn Erfahrung auf Zukunft trifft?
«Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.»
vorzüglich by Seneca
Die Liste «Forbes 30 under 30» ist eindrucksvoll. Sie zeigt, was junge Menschen heute leisten.
Smart … schnell … kreativ … digital.
Doch, beim Betrachten stellt sich mir nicht Neid ein, sondern es poppt eine Frage auf:
«Wo bleibt der Raum für Reife und für Tiefe? Für das Erfahrene jenseits von Tempo und Sichtbarkeit?»
Denn, wir über 50 sind nicht von gestern. Wir sind von vorvorgestern, von vorgestern, von gestern und auch von heute. Genau deshalb können wir erfahren mitdenken – für morgen.
Von Akustikkoppler zu KI. Etappen eines analogen Lebens mit digitalem Blick
Digitale Entwicklung aus Sicht der Generation Ü50
Unsere Generation hat sich nicht ins Digitale hineingeboren.
Unsere Generation hat es erdacht, erlernt, ertastet, erfahren.
Kurzes «flash-back» gefällig?
Et voilà:
- 1983:
Mein erster Computer war ein Commodore 64. 8 Bit.
Floppy Disk. 153 KB. Reicht heute für ein halbes Icon. 😱 - 1987:
Ging ich online über einen Akustikkoppler.
Der Vorläufer des Modems, mit Telefonhörer in einer Gummischale – Wählscheiben-Telefon an der Wand.
Langsam, schrill, magisch. 🤭 - Anfang 1990er:
Erforschte ich CompuServe und AOL.
Strukturierte digitale Inseln mit Foren, E-Mail-Postfächern, Dateiarchiven.
Community statt Chaos. - Mitte 90er:
Das Internet. Es fühlte sich an wie ein Riss in der Mauer.
Erst wenig Inhalt, viel Wildnis – Prärie. Und doch ….. grenzenlose Möglichkeit. - 1996:
Cisco Memo Mail in Unternehmen und der erste Versuch, Kommunikation zu organisieren.
Kurz darauf kommen die @ (damals Affenschwanz genannt) und E-Mail wird zum Standard.
Und damit auch die endlose Inboxüberflutung. - ab 2005:
Smartphones. Kommunikation wird mobil.
Ständig. Dauernd. Sofort. - ab 2010:
Cloud. Plattformen. Apps. Tools.
Kommunikation wird asynchron und gleichzeitig überfordernd. - heute:
KI. Von Text bis Stimme, von Chat bis Code.
Es überfordert viele. Aber wer reflektieren kann, kann mitgestalten.
Wir sind mitgezogen. Nicht immer schnell, aber stets bewusst. Und, just dies das macht den Unterschied.
Reife heute – die Kraft des Langsameren
Was «Man lernt nie aus» über Zeitgeist und Verbindung lehrt
«The Intern»,
auf Deutsch «Man lernt nie aus»,
ist mehr als ein unterhaltsamer Film mit Robert De Niro.
Er ist eine moderne Parabel über Generationen, Geschwindigkeit und Sinn.
De Niro spielt Ben Whittaker, einen 70-jährigen Witwer, der als Praktikant in einem hippen Start-up beginnt.
Die jungen Kolleg:innen sind schnell, kreativ, digital. Aber auch überfordert, beziehungsunsicher, unruhig, gestresst.
Ben bringt nichts «Revolutionäres» mit.
Er ist einfach da. Hört zu. Beobachtet. Bringt Ordnung. Hält Türen auf. Ist Gentleman. Kennt die kleinen Dinge, die Menschen verbinden. Und genau deshalb wird er unverzichtbar.
Er ist nicht langsamer, weil er nicht mitkommt. Er ist langsamer, weil er anders schaut.
Weil er verbindet, wo andere beschleunigen.
Weil er beziehungsfähig ist in einer Welt, die verlernt hat, innezuhalten.
Ben Whittaker ist kein Einzelfall. Er ist ein Spiegel. Auch von uns über Ü50.
Wenn Generationen sich verbinden
Zusammenarbeit zwischen Boomer, X, Y und Z als Zukunftsressource
Was passiert, wenn Boomer nicht „weg“ sollen und Gen Z nicht „zu jung“ ist?
Was passiert, wenn statt Abgrenzung Verbindung entsteht?
Dann zeigt sich:
- Die Boomer bringen Struktur, Standhaftigkeit und Kontext mit.
- Die Gen X weiss, wie Wandel funktioniert. Zwischen Analog und Digital. Sie übersetzt.
- Die Millennials sind systemkritisch und pragmatisch zugleich.
- Die Gen Z ist intuitiv, schnell, radikal fragend.
Wenn man das nicht als Risiko, sondern als Ressource sieht, entsteht etwas Neues.
Es entsteht ein holistisches Teamgedächtnis.
Ideen brauchen Impulse. Aber auch Erfahrung, um tragfähig zu werden. Kein Raketenstart ohne Rampe.
Was bleibt
Wir sind über 50
Wir sind wahrscheinlich nicht die Schnellsten im Raum, aber wir sind oft diejenigen, die bleiben, wenn andere schon weitergerannt sind und ggf. bereits «die Flinte ins Korn geworfen» (aufgegeben) haben. Wir sind nicht perfekt, aber ganz.
Wir sind nicht von gestern, doch tragen wir das Wissen von damals mit und in uns.
«Der Mensch ist dazu geboren, Grosses zu leisten,
wenn er versteht, sich selbst zu meistern.»
auf den Punkt gebracht von Friedrich Schiller
Wenn wir uns zusammentun – Jung und Alt, Laut und Leise, Schnell und Betächtig – dann braucht es keine Liste von 30 unter 30.
Dann braucht es nur Mut, gemeinsam zu denken und zu handeln.
In eigener Sache
Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.
DIESE Gedankenreise habe ich bewusst gekürzt, damit du Nemesis in dein Leben lassen kannst.
In dein Leben und für dein Leben.
Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.
Denn genau dann lohnt es sich, sich der Kraft des Kollektivs bewusst zu werden, um dich wieder mit gewonnener Kraft auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.
Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.
Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.
La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.
PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.
Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉
PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/nicht-30-unter-sondern-viele-uber-50-maurizio-tondolo-plm5f