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Ein Wegweiser für Menschlichkeit im Zeitalter der Diskreditierung

Es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, unsere Welt habe ihre Mitte verloren.
Ein Zeitalter, in dem die Lauten dominieren, die Anpassungsfähigen glänzen und diejenigen, die differenzieren oder bewusst anders gehen, rasch als störend empfunden werden.

Dabei ist das Fundament jeder lebendigen Gemeinschaft nicht Einheitlichkeit, sondern Vielfalt.

Vielfalt und Mut, diese Vielfalt zu achten sowie zu schützen.

Dieser Blog-Artikel ist (m)ein Versuch, einen Weg zu skizzieren:

Weg vom Kriegen, hin zum Verstehen.
Weg von Diskreditierung, hin zu respektvoller Koexistenz.

Der schleichende Aufstieg der Diskreditierung

Diskreditierung bedeutet, jemanden öffentlich oder unterschwellig abzuwerten. Dies durch Sprache, Tonfall, Ausgrenzung oder Systemlogiken.

In der heutigen Zeit geschieht dies oft nicht durch direkte Angriffe, sondern subtil. Durch das Erzeugen von Normen, die kaum jemand in Frage stellen darf, ohne stigmatisiert zu werden.

Ein aktuelles Beispiel?
Wer sich entscheidet, eine App nicht zu nutzen, oder ein bestimmtes digitales Tool nicht auf dem Mobiltelefon zu installieren, wird nicht selten als «Verweigerer» oder gar «Verhinderer» gebrandmarkt.

Die Entscheidung, etwas nicht mitzumachen, wird als fehlendes Verständnis, Rückständigkeit oder Unwillen gedeutet. Die entsprechende Person schnell an den Pranger gestellt.

Dabei wird übersehen, dass hinter solchen Entscheidungen oft bewusste Selbstachtung steht:

Der Schutz der eigenen Lebens-Zeit,
der digitalen Selbstbestimmung,
der mentalen Gesundheit,
der Freiheit im Umgang mit Technologien.

Diskreditierung beginnt dort, wo Wahlfreiheit in Frage gestellt wird.

Besonders dann, wenn die Mehrheit schweigt und stillschweigend übernimmt, was als «normal» gilt.

Diskriminierung und Gleichstellung. Wo beginnt soziale Ausgrenzung?

In der Schweiz schützt das Gleichstellungsgesetz (GlG) insbesondere vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) zielt auf die Beseitigung von Hindernissen für Menschen mit Behinderungen.

Weitere rechtliche Grundlagen gegen Diskriminierung im Bereich der Rasse, Religion, Herkunft oder sexuellen Orientierung existieren ebenso.

DOCH – was ist mit jenen Menschen,
die technologische Entwicklungen nicht unreflektiert mittragen wollen?

Wenn zum Beispiel Veranstaltungen, Prozesse, Treffen oder Zugänge nur noch über spezifische Apps oder digitale Plattformen möglich sind? Dies notabene ohne analoge Alternative?

Dann ist das eine Form von soziotechnologischer Exklusion.

Noch nicht rechtlich verankert, aber gesellschaftlich real und im Alltag weit verbreitet.

Es stellt sich die Frage:

Wäre es mit der Idee eines respektvollen, pluralistischen Staates vereinbar,
dass Menschen durch Nicht-Nutzung eines Tools vom öffentlichen oder sozialen Leben ausgeschlossen werden?

Der Preis der Anpassung und die Würde der Wahl

Anpassung ist oft bequem. Sie vermeidet Konflikte, sichert Zugehörigkeit, spart Erklärungen.
Doch Anpassung um jeden Preis hat eine Kehrseite. Den Verlust der eigenen Integrität.

Wenn ich nicht mehr wähle, sondern nur noch funktioniere,
dann bin ich nicht mehr frei, sondern verformt.

Viele Menschen spüren intuitiv:
«Das bin nicht ich.»

Und trotzdem machen sie mit, hinterfragen kaum, akzeptieren stillschweigend.
Aus Angst vor Ausschluss, Bewertung oder Herabsetzung.

Doch es gibt auch jene, die sich hinstellen und sagen:

«Ich verweigere nicht.
Ich bewahre.»

Sie schützen nicht nur ihre persönliche Autonomie, sie leisten auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie eine gesunde Spannung erzeugen.

Somit eine Einladung zum Dialog,
zur Differenzierung,
zur Frage nach Alternativen.

Respekt! Das leise Fundament einer lauten Welt.

Respekt ist nicht gleich Toleranz.

Toleranz sagt: «Ich lasse dich gelten, obwohl ich dich nicht verstehe.»
Respekt sagt: «Ich sehe dich. Und ich möchte verstehen.»

Respekt beginnt dort, wo wir aufhören zu bewerten
und anfangen verstehen zu wollen.

In einer Zeit, in der Bewertungsmechanismen (Likes, Rankings, Followerzahlen) unser Denken prägen, ist es eine radikale Geste, nicht zu urteilen, sondern zuzuhören.

Respekt bedeutet, die Entscheidung eines anderen nicht als Bedrohung des eigenen Systems zu empfinden, sondern als Bereicherung. Als Erinnerung daran, dass Vielfalt Leben erst möglich macht.

Humanitas cogitans, ergo sum. Der neue Leitsatz einer reifen Gesellschaft.

Descartes sagte einst:
«Cogito, ergo sum. Ich denke, also bin ich.»

Ein revolutionärer Gedanke für seine Zeit. Damals die Geburtsstunde des Individuums.

Doch heute brauchen wir mehr. Denken allein genügt nicht mehr, wenn es vom Menschlichen entkoppelt ist.
Unsere Welt verlangt nach einem Denken, das aus Empathie, Integrität und Achtung gespeist ist.

«Humanitas cogitans, ergo sum.»
Ich denke menschlich, also bin ich.

Dieser Satz ist kein esoterischer Wunschtraum, sondern eine praktische Handlungsanleitung.

Ich bin nicht nur, weil ich funktioniere.
Ich bin nicht nur, weil ich konsumiere.
Ich bin nicht nur, weil ich akzeptiere.
Ich bin nicht nur, weil ich ausführe.

Ich bin, weil ich mitfühlend denke, achtsam wähle und andere in ihrem Sein anerkenne.

Einladung zum Dialog, nicht zum Urteil!

Dieser Text ist kein Urteil. Keine Anklage. Keine Missionierung.

Er ist eine Einladung sn all jene, die spüren, dass es mehr geben muss als Beschleunigung, Reizüberflutung und Mitmachpflicht.

An alle, die sich fragen, wie wir den Kern des Menschlichen wieder freilegen können.

Dies in einer Welt, die oft zu laut, zu schnell, zu gleichgerichtet erscheint.

Vielleicht beginnt diese neue Welt nicht mit einer Revolution. Sondern mit einem einfachen Satz:

«Ich sehe dich und ich will dich verstehen.»

In eigener Sache

Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.
Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.

Denn genau dann lohnt es sich, menschlich-empathisch zu denken sowie zu handeln, um sich wieder auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns in Freiheit zu werden.

Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.

Weisst du was?
Ich brauche dich nicht, weil du leidest oder arbeitest für mich.
Ich liebe dich, weil du DU bist – selbst, wenn du nichts tust.

La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Maurizio.

PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.

Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉

PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/humanitas-cogitans-ergo-sum-maurizio-tondolo-wztlf