Wenn Verzicht zur Investition wird
Wir alle kennen sie – diese Momente im Leben, in denen wir eine Entscheidung treffen müssen. Zwei, drei Möglichkeiten, vielleicht sogar eine ganze Fülle davon.
Und dann – die eine Wahl.
Die, die alles andere ausschliesst.
Die, die uns auf einen Pfad führt und alle anderen Wege zu «hätte, könnte, wäre» degradiert.
Hier kommt der Begriff der Opportunitätskosten ins Spiel.
Ein etwas sperriges Wort aus der Welt der Wirtschaft, das sich wie ein kühler Kalkulator anhört.
Doch wer etwas tiefer schaut, erkennt – dieses Konzept ist zutiefst menschlich.
Und wenn man es mit einer Prise Idealismus, einem Schuss Lebenserfahrung und einer ordentlichen Portion Herz neu denkt, entsteht daraus etwas viel Grösseres – Opportunitätsinvestitionen.
Entscheidungen sind nicht nur Zahlen, sondern Werte
Als jemand, der irgendwo zwischen Postboomer und Gen X lebt, habe ich gelernt – es geht nicht nur darum, was man tut, sondern warum.
Viele meiner Entscheidungen waren von aussen betrachtet vielleicht «kostspielig».
Schlaflosigkeit, Verzicht auf Freizeit, weniger Lohn, mehr Verantwortung.
Doch innerlich waren sie getragen von einem klaren Wertekompass. Und so wurden sie für mich zu Investitionen – Investitionen in Beziehungen, in Projekte mit Sinn, in persönliches Wachstum.
Ich investiere nicht in Dinge, die meinem Wertegerüst widersprechen.
Punkt.
Auch wenn es kurzfristig Gewinn versprechen würde. Ich will mich morgens im Spiegel anschauen können.
Ohne weggucken und mich dabei schämen zu müssen.
Die eigenen Werte wahren und pflegen – my way!
Der Opportunitäts-Kompass – so treffe ich Entscheidungen
Wie finde ich heraus, ob eine Entscheidung eine Investition oder ein Verlust ist?
Ich habe mir dafür ein eigenes Modell gebaut – den Opportunitäts-Kompass.
Kein festes Raster, kein Dogma. Sondern eine lebendige Landkarte, die mir hilft, in einem komplexen Alltag Orientierung zu behalten.
1. Nordnadel: Meine Werte
Passt die Entscheidung zu dem, was ich als richtig, sinnvoll, liebevoll empfinde?
Widerspricht sie meinem Gewissen oder stärkt sie meine Integrität?
2. Südnadel: Der Lerneffekt
Selbst wenn es nicht «aufgeht» – was kann ich daraus lernen?
Was nehme ich mit?
Ist der vermeintliche Verlust vielleicht in Wirklichkeit ein Teil meiner inneren Reifung?
3. Ost-Meridian: Meine Prägung
Woher komme ich?
Was hat meine Generation, mein Umfeld, meine Geschichte in mir hinterlassen?
Handle ich aus Freiheit oder aus alten Mustern?
4. West-Meridian: Der Kontext
Wo stehe ich gerade im Leben?
Wie sind die äusseren Umstände?
Habe ich Kraftreserven oder bin ich am Limit?
Was braucht mein Umfeld, was brauche ich?
5. Zentrum: Die innere Resonanz
Was sagt mein Bauch?
Wie reagiert mein Körper, mein Herz, mein innerer Kompass?
Fühlt sich die Entscheidung «rund» an oder erzeugt sie ein Störgefühl?
Generationen verstehen heisst, Entscheidungen neu lesen
Opportunitäten sind nicht universell gleich. Eine Entscheidung, die für einen Gen X-Menschen ein mutiger Karriereschritt ist, kann für jemanden aus der Gen Z wie ein Angriff auf die mentale Gesundheit wirken.
Umgekehrt kann ein Z-ler mit einem «Nein» zur Überforderung genau das tun, was wir älteren erst mühsam lernen mussten – sich selbst schützen.
Wir müssen anfangen, Opportunitäten generationenübergreifend zu lesen.
Nicht bewerten, nicht vergleichen. Sondern fragen:
– Was bedeutet diese Entscheidung für dich?
– In deinem Kontext, mit deiner Geschichte, in deiner Sprache?
Das Leben ist kein Businessplan, sondern ein Resonanzraum
In der Summe ist mein Leben eine lange Serie von Entscheidungen, von denen ich ungefähr 80% mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrachte. Die anderen 20%? Sie haben mir Narben beschert, ja.
Aber auch Tiefe. Und Ehrlichkeit. Und vielleicht sogar mehr Weisheit als die «erfolgreichen» Entscheidungen.
Wenn ich mich auf etwas verlassen kann, dann auf diesen inneren Kompass und auf eine Haltung, die ich von Pippi Langstrumpf gelernt habe:
«Das habe ich noch nie gemacht, also bin ich mir sicher, dass ich das kann.»
Mit diesem Geist wird jede Entscheidung zu einem Abenteuer.
Jeder Verzicht zu einer bewussten Investition und jeder Fehler zu einem Schritt auf meinem Weg.
Und du?
Welche Opportunitätsinvestition steht bei dir an? Welche Entscheidung ruft dich, auch wenn der Preis hoch scheint?
Ich lade dich ein und motiviere dich von Herzen dazu, deinen eigenen Kompass zu bauen.
Nicht perfekt, nicht fertig. Aber echt. Und dann – loszugehen.
Denn am Ende ist jede Entscheidung, die in Übereinstimmung mit deinem Innersten getroffen wird, nie ein Verlust.
Sie ist vielmehr immer ein Schritt zu dir selbst.
In eigener Sache
Diese Gedankenreise darf sehr gern geteilt, diskutiert, weitergedacht werden.
Ich bin offen für Gespräche, Aufträge, Projekte – auch (oder gerade) in bewegten Zeiten wie wir sie aktuell durchleben.
Denn genau dann lohnt es sich, nach deinem eigenen Kompass zu handeln, um dich auf Augenhöhe dem respektvollen Miteinander zuzuwenden und ein Mensch des positiven Handelns zu werden.
Mit Haltung.
Mit Tiefe.
Mit Freude an erfrischend respektvollen Leben.
La vita è bella! 😎
Herzlichst aus Helvetien, dein/euer Kompass-Freund und Wegbegleiter im Denken und Handeln aka Maurizio.
PS:
Solltest du über dieses oder andere Themen meiner Artikel und Blogs sprechen, sinnieren, philosophieren wollen, «I’m your man». Melde dich sehr gerne, wie es bisher schon einige sehr wertvolle Menschen und Firmen taten, mit denen ich bereits schöne sowie wertbringende Aktionen und Veränderungen umsetzen durfte.
Dir gehöre der erste Schritt – wir schreiten dann zusammen voran. Versprochen. 😉
PPS:
Ein Weg, mit mir in Dialog zu treten ist, dass du diesen Bolg von mir auf LinkedIn kommentierst oder darüber mit mir in Kontakt trittst.
Wie dahin? Ganz einfach mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/der-opportunit%25C3%25A4ts-kompass-entscheidungen-treffen-mit-herz-tondolo-ihshf