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Warum wir uns nicht mehr festlegen (wollen)

«Vertrauen wird nicht gegeben, es muss verdient werden
Antoine de Saint-Exupéry

Die Epidemie der Unverbindlichkeit

Verlässlichkeit? LEIDER ein Relikt vergangener Zeiten!

Heute gilt bedauerlicherweise:

  • zusagen und dann verschwinden,
  • Nachrichten lesen, aber nicht antworten,
  • sich alle Optionen offenhalten.

Hauptsache, bloss nicht festlegen! Willkommen in der Ära der Unverbindlichkeit.

Doch was steckt wirklich dahinter und – warum wir endlich den Wind aus den Segeln dieser Tendenz nehmen dürfen/sollen/müssen.

Maximizing Behavior – die Angst, sich festzulegen

Psychologisch betrachtet ist dieses Verhalten kein Zufall.

Das maximizing behavior treibt viele dazu, ihre Entscheidungen so lange wie möglich hinauszuzögern – es könnte ja noch eine bessere Option auftauchen……

Doch wer ständig auf den vermeintlich «nächsten, besseren Moment» wartet, verpasst oft das Wesentliche:

  • Echte Verbindungen
  • Vertrauen
  • Verlässlichkeit

Entscheidungsscheue – wenn Wahlfreiheit zur Belastung wird

«Ich melde mich später» – eine der grössten Selbstlügen unserer Zeit.

Denn in Wahrheit ist die Entscheidung oft längst gefallen, nur will sie niemand aussprechen. Die Angst, sich festzulegen, lähmt viele und lässt sie lieber schweigen, statt klare Worte zu finden.

Doch das Ergebnis?
Eine Gesellschaft, in der Verlässlichkeit Mangelware ist.

Digitales Schweigen – wenn Kommunikation zur Einbahnstrasse wird

Noch nie war es so einfach, sich mit der ganzen Welt zu vernetzen – und noch nie war es so verbreitet, auf Nachrichten einfach nicht mehr zu reagieren. Geschäftlich wie privat.

Wer Nachrichten ignoriert oder sich aus Vereinbarungen stiehlt, kommuniziert damit eine klare Botschaft – «Du bist mir nicht wichtig genug».

Harte Worte?
Ja. Aber nicht weniger wahr.

Die Kosten der Unverbindlichkeit

Unverbindlichkeit ist kein Kavaliersdelikt – Unverbindlichkeit kostet.

Gastronomen fordern bereits Kautionen für Reservationen, weil No-Shows ihnen schaden. Mehraufwand für diese Branche. Wer kommt dafür auf?

In Unternehmen scheitern Projekte an der fehlenden Verbindlichkeit von Beteiligten. Projektkosten explodieren. Wer steht dafür gerade?

Im zwischenmenschlichen Bereich bröckelt das Vertrauen, weil Versprechen nur noch leere Worthülsen sind. Freundschaften und Beziehungen leiden.

Und am Ende stehen viele genau dort, wo sie sich nie sehen wollten – alleine.

Ein Zeichen setzen – wie wir Verbindlichkeit zurückholen

Wer den Wind aus den Segeln der Unverbindlichkeit nehmen will, kann aktiv etwas tun:

  1. Klare Kommunikation leben
    Kein Wischiwaschi.
    Wer Ja sagt, meint Ja.
    Wer Nein meint, soll es klar und unmissverständlich aussprechen.
  2. Keine Energie in Unzuverlässige investieren
    Eine persönliche Blacklist hilft, sich auf die wirklich verlässlichen Menschen zu fokussieren.
  3. Verantwortung übernehmen
    Wer schweigt oder ausweicht, sollte freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen werden.
  4. Gleichgesinnte finden
    Wer Wert auf Verlässlichkeit legt, sollte sich mit Menschen umgeben, die das ebenso tun.
    Eine persönliche Whitelist ist hier Gold wert.

Das Fazit? Wir haben es in der Hand

Verlässlichkeit ist keine altmodische Tugend, sondern das Fundament stabiler Beziehungen – beruflich wie privat.

Es wird Zeit, dass wir als Gesellschaft die Kunst des Ein Mann, ein Wort wiederbeleben.

Somit mein Manifest: «Kein Wind mehr in die Segel der Unverbindlichkeit»!

Wer verlässlich ist, hebt sich von der Masse ab – und genau das könnte der wahre Vorteil in dieser neuen Zeit sein.

«Vertrauen ist schwer zu gewinnen, aber leicht zu verlieren.»
Johann Wolfgang von Goethe

Doch was, wenn genau die Unverbindlichkeit uns alle isoliert?

La vita è bella! 😎
Herzlichst – dein/euer Maurizio

PS:
Auf SoMe, genauer auf LinkedIn ist dieser Artikel auf zu finden – dies mit Klick auf den Link hier rechts: https://www.linkedin.com/pulse/die-neue-unverbindlichkeit-maurizio-tondolo-bp5pc