Die drei Affen und Mark Twains weise Voraussicht
«Nachdem Gott den Affen erschaffen hatte, war er mit seinem Werk nicht zufrieden. Daraufhin schuf er den Menschen. Weitere Experimente machte er nicht mehr.»
Mark Twain.
Ein Satz, der in seiner Ironie und Tiefe aktueller nicht sein könnte.
Die drei Affen – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – sind mehr als nur ein Sprichwort oder eine alte Weisheit aus dem Fernen Osten. Sie sind zur Lebensmaxime gewisser Menschen geworden, vor allem jener, die in Positionen sitzen, in denen Verantwortung gefragt wäre, doch stattdessen Ignoranz regiert.
- Was steckt hinter dieser Verweigerungshaltung?
- Warum sind es oft gerade jene, die handeln sollten, die sich taub, blind und stumm stellen?
Die Antwort liegt in der Angst vor Verantwortung, im Schutz des Status quo und in einer tief verwurzelten Machtstrategie.
Machtmenschen – eine gefährliche, doch nicht gefährdete Spezies
Diese Menschen – die sogenannten «Machtmenschen» – kleiden sich oft in die Gewänder des Narzissmus und Machiavellismus. Sie haben das Blut der Macht geleckt und, sobald dies geschieht, beginnt die Spirale des Unheils.
Sie agieren mit der Präzision eines Bulldozers, ignorieren Fakten, verdrehen Realitäten und setzen ihren Willen durch, koste es, was es wolle.
- Doch was macht diese Spezies so beständig?
- Warum scheinen sie immer wieder an die Spitze zu gelangen?
Hier ein Blick auf ihre prägnantesten Merkmale:
Erkennungsmerkmale der unheiligen Allianz
Der Narzisst – Der Glanz, der blendet
Er lebt von Bewunderung, von Aufmerksamkeit, von Kontrolle. Narzissten sind charmant, anfangs oft charismatisch, doch ihre Agenda ist eine einzige:
Macht durch Manipulation.
Sie dulden keine Kritik, ignorieren unbequeme Wahrheiten und drehen Gespräche so, dass sie stets im Mittelpunkt stehen.
Der Machiavellist – Die Taktik als Waffe
Der Machiavellist ist nicht von Bewunderung getrieben, sondern von strategischer Kaltblütigkeit. Er manipuliert, plant und lenkt das Geschehen aus dem Schatten heraus.
Loyalität ist für ihn ein Schachzug, kein Wert.
Sein Ziel:
Macht sichern und Konkurrenten eliminieren, bevor sie ihm gefährlich werden.
Der Soziopath – Die Empathielose Macht
Noch gefährlicher als Narzissten und Machiavellisten sind jene, die gar keine Fähigkeit zur Empathie besitzen. Soziopathen kennen keine Skrupel, keine Gewissensbisse. Sie lächeln, während sie anderen das Messer in den Rücken rammen und halten sich für die einzigen wahren Spieler auf dem Schachbrett des Lebens.
Diese drei Archetypen sind oft die Drahtzieher der «unheiligen Allianz» – einem Geflecht aus Menschen, die sich gegenseitig schützen und fördern, weil sie eines eint:
Der Wille zur Macht um der Macht willen.
Das feine Netz der sanften Subversion
Doch es gibt Hoffnung. Eine Gegenbewegung, die nicht laut ist, nicht aggressiv, sondern subtil und unaufhaltsam.
Ein Netz, das sich wie das Wood Wide Web der Bäume / der Natur in den Wäldern erstreckt – kaum sichtbar, aber unendlich stark.
Zeichen der stillen Allianz
Dieses Netz existiert bereits. Es manifestiert sich in den feinen Nuancen des Alltags:
- Ein Blickaustausch zwischen Menschen, die wissen
- Eine Botschaft zwischen den Zeilen eines Gesprächs
- Die Wahl eines Wortes, die nur diejenigen verstehen, die auf der richtigen Frequenz hören
- Handlungen oder bewusst unterlassene Handlungen, die Risse in den Mauern der Unheiligkeit erzeugen
Genau hierin liegt der wahre Widerstand: Nicht im Kampf, sondern im Entziehen.
- Wer den Narzissten nicht bewundert, nimmt ihm seine Nahrung.
- Wer den Machiavellisten nicht durchschaut, läuft in seine Falle – doch wer ihn erkennt, entzieht sich seiner Kontrolle.
- Wer dem Soziopathen keine Emotionen gibt, entmachtet ihn.
Das Netz wächst in der Stille – und genau das macht es unaufhaltsam.
Siegen durch Nachgeben – Die Kunst des Judo-Widerstands
Die wahre Kunst des Widerstands ist nicht der offene Kampf. Es ist das sanfte Nachgeben, das die eigene Kraft bewahrt und die Angreifer ins Leere laufen lässt.
Wie beim Judo wird die Wucht des Gegners genutzt, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Wenn die unheilige Allianz zum Sturm bläst, ziehen die stillen Krieger ihre Segel ein.
Dies ist kein Zeichen der Schwäche – es ist die höchste Form der Weisheit. Wie Momo in Michael Endes Meisterwerk spüren die stillen Krieger die Bewegung, handeln im richtigen Moment und setzen Hebel um, die niemand kommen sieht.
Subtile Aktionen, leise Revolution – ein stiller Wandel, der die Machtstrukturen an ihrer Wurzel untergräbt.
Fazit: Die unsichtbare Revolution hat bereits begonnen
Das Netz ist da. Die Bewegung ist real. Diejenigen, die sehen, hören und sprechen, sind längst in Position.
Sie brauchen keine Banner, keine Parolen – sie wirken durch ihre Haltung, ihre Handlungen, ihr bewusstes Sein. Wie das Netz der Bäume/Sträucher/Pilze im Wald kommunizieren sie auf einer Ebene, die die Machtmenschen nicht verstehen. Und – genau darin liegt ihre Unbesiegbarkeit.
Die Frage ist nicht, ob der Wandel kommt. Die Frage ist nur: Wann kippt das Gleichgewicht?
Und vielleicht – VIELLEICHT ist der Tropfen, der den Stein höhlt, längst gefallen.
Die unheilige Allianz mag toben. Doch die stille Allianz hat bereits gewonnen.
Victor Hugo’s Zitat hasst hier vorzüglich:
«Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.»
La vita è bella! 😎
Euer Maurizio
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