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Das Streben danach, anderen zu gefallen, ist tief in uns Menschen verankert.

Der Wunsch, dazuzugehören, war einst überlebenswichtig und ist auch heute noch eine starke Triebkraft.
Doch was passiert, wenn dieses Gefallenwollen zum Zwang wird?
Wenn das eigene Sein sich verbiegt, um allen Erwartungen zu entsprechen?

Hier beginnt die gefährliche Gratwanderung. Um allen zu gefallen, laufen wir Gefahr, uns selbst zu verlieren.

«Gefallen um jeden Preis? Dann geh fallen.»

Vom Streben zum Fallen

Unser moderner Zeitgeist nährt diesen Mechanismus zusätzlich.

Besonders in sozialen Medien – oder, wie ich sie gerne auch nenne, «asozialen Medien» – wird der Druck, sich ständig darzustellen und die Zustimmung der Masse zu gewinnen, verstärkt. Wer nicht liked, postet oder mitspielt, steht schnell am digitalen Pranger.

Konformität wird belohnt, während Eigenständigkeit oft abgestraft wird.

Ein besonders manipulativer Mechanismus sind die sogenannten «Snapstreaks» auf Snapchat. Dieses System belohnt Nutzer dafür, täglich miteinander zu interagieren und markiert Nutzer sichtbar, wenn sie diese Streaks unterbrechen.

Es ist ein perfider Mechanismus, der sozialen Druck erzeugt und Menschen dazu zwingt, um Akzeptanz zu kämpfen, statt echte Verbindungen zu pflegen. Solche Praktiken zeigen, wie manipulative Plattformen den sozialen Druck bewusst verstärken und ausnutzen.

Ein kluger Kopf sagte einst: «Everybody’s darling is everybody’s Depp.»

Ein Spruch, der uns mahnt, dass übermässige Anpassung nicht nur ermüdet, sondern uns auch wertlos macht und uns der Einzigartigkeit beraubt.

Doch wie lässt sich diese Dynamik durchbrechen?

Radikale Authentizität als Schlüssel

Ein möglicher Weg aus diesem Kreislauf ist die radikale Authentizität.

Sich von toxischen Strukturen abwenden, Ballast abwerfen und stattdessen Verbindungen suchen, die auf Respekt, Wohlwollen und echter Interaktion beruhen. Es geht darum, aus der Oberflächlichkeit auszubrechen und Räume zu schaffen, die von Tiefe und Integrität geprägt sind.

Dabei ist das digitale Medium nicht der Feind – im Gegenteil.

Plattformen können ein mächtiges Werkzeug sein, um Menschen mit ähnlichen Werten zusammenzubringen. Die Kunst liegt darin, bestehende Kanäle bewusst zu nutzen, um Gegengewichte zu schaffen.

Windmühlen statt Mauern

Anstatt gegen die «Windmühlen» der (a)sozialen Medien anzukämpfen, könnten wir diese nutzen, um eine neue Form des Miteinanders aufzubauen.

Beiträge und Diskussionen mit Tiefgang, Respekt und Empathie können Laternengruppen entstehen lassen – kleine Gemeinschaften, die mit der Zeit zu strahlenden Leuchttürmen gedeihen und heranwachsen.

Das Konzept erinnert an die «Blue Ocean Strategy».

Statt in den blutigen Wettbewerb der Oberflächlichkeit einzutauchen, schaffen wir einen neuen Raum, einen ruhigen «blauen Ozean», in dem es um Qualität statt Quantität geht.

Eine Welle der Veränderung

Wie ein Stein, der ins Wasser fällt, können kleine Handlungen grosse Kreise ziehen.

Wenn wir mit Integrität und Authentizität agieren, ziehen wir Menschen an, die diese Werte teilen. So können mit der Zeit Parallelwelten entstehen – Netzwerke, die sich durch Respekt und echten Austausch auszeichnen.

Wenn diese Netzwerke wachsen, beginnt das Kartenhaus der Manipulation zu wanken.

Fazit – werde zum Leuchtturm

Die Veränderung beginnt bei uns selbst.

Ob durch bewusste Beiträge, durchdachte Diskussionen oder das aktive Fördern von Verbindungen mit Tiefgang – jede Handlung zählt.

Lass uns Windmühlen statt Mauern bauen und so den digitalen Raum in einen echten sozialen Raum verwandeln.

Gefallen um jeden Preis?

Nein.
Lieber aufrecht stehen und leuchten – für uns selbst und für andere.

Bist du dabei, diese Reise anzutreten?

Der erste Schritt darf vollbracht werden, weitere Wegbegleiter warten auf dich – auf uns.


Gefallen um jeden Preis?
Dann geh fallen!

Ein kleiner Moment – ein Blick in diesen hohlen Baum.
Stell dir vor, du bist drin.
Gefangen.
Drehst dich im Kreis.
Alles nur, um zu gefallen.

Ist es das wert?


La vita è bella! 😎
Herzlichst – dein/euer Maurizio

PS:
Wie bereits in der Vergangenheit – hier der LinkedInLink zum Beitrag, falls du kommentieren/diskutieren magst: https://www.linkedin.com/pulse/gefallen-um-jeden-preis-oder-geh-fallen-maurizio-tondolo-agiof