Diese Gedankenreise begann in einem Zugabteil der SBB CFF FFS auf meiner Reise von Zürich nach Landquart von Fr., 24.01.2025. Ich befand mich in einer Welt voller Alltagsgeräusche und Szenen, die viele als lärmendes Beiwerk betrachten würden.
Doch dort, zwischen Telefonaten, abenteuerlichen Abstellfächern über den Sitzplätzen resp. «Overhead-Compartment» in der Fliegerei und einer Begegnung mit über meinen Kopf herunterfallenden Skistöcken, die meine Stirn auf die Probe stellten, entfaltete sich eine Gedankensymphonie.
Es war nicht nur ein Tag, sondern eine Reise. Eine Reise zur Inspiration und zu der Erkenntnis, dass eben diese Inspiration manchmal über unseren Köpfen kreist, ehe sie uns unerwartet trifft resp. bereichert.
Wo Inspiration wohnt
Die Frage nach der Inspiration ist eine Frage nach dem Leben selbst.
- Wo findet sie statt?
- Wo nistet sie sich ein, inmitten einer Welt, die oft laut, überladen und voller Ablenkungen ist?
Für mich ist diese Oase zu Hause in der Ruhe. Und – damit meine ich nicht zwingend Stille, sondern einen Zustand der Fokussierung.
Inspiration ist für mich wie ein Tanz – ein innerer Rhythmus, der entsteht, wenn der Geist Raum hat, subtile Eindrücke wahrzunehmen. Vielleicht ein Gedanke im Default-Mode-Netzwerk, wenn das Hirn scheinbar ziellos wandert und doch auf Hochtouren arbeitet.
Vielleicht ein Moment, wenn Beats einer Melodie dich innerlich tanzen lassen, wenn Vocals dich packen und Welten eröffnen, die vorher unentdeckt waren. Oder waren sie so nah, dass vor lauter Fremdeindrücken die Inspiration nicht gesehen wurde?
Despiration – wenn Inspiration ins Gegenteil kippt
Doch wie jede Medaille hat auch Inspiration ihre Kehrseite – die Despiration.
Gibt es dieses Wort?
Wenn nicht, dann sei es hiermit geboren. 😉
Es beschreibt die Momente, in denen wir uns vom Gegenteil der Inspiration umhüllt fühlen – die Enge, das Chaos, die Reizüberflutung.
Und doch – gerade diese Kontraste können uns formen.
Sie sind die Spalten in der Kletterwand unseres Lebens.
Eine glatte Wand wäre nicht nur langweilig, sie wäre unbezwingbar. Es sind unsere Ecken und Kanten, die uns Halt geben – unsere Herausforderungen, die uns wachsen lassen.
Die Kletterwand – Ecken und Kanten als Geschenk
In diesem Sinne betrachte ich mich selbst als eine solche Kletterwand.
Nicht aalglatt, sondern mit Spalten, Vorsprüngen, herausragenden Ecken und Kanten, an denen sich das Leben abarbeitet – und die ich selbst immer wieder schleife, glätte oder bewusst unbearbeitet lasse.
Es ist diese Unebenheit, die uns greifbar macht.
Menschen, die aalglatt sind, bieten keinen Halt – weder für sich selbst noch für andere. Sie gleiten durch das Leben, ohne je wirklich berührt zu werden oder resp. zu berühren – Spuren zu hinterlassen.
Der Moment der Skistöcke – was über uns schwebt
Und dann gibt es diese Momente, in denen uns das Leben mit Wucht daran erinnert, dass nichts planbar ist. Frei nach dem Motto: «Der Mensch plant – und das Leben lacht!».
Skistöcke, die von oben herabstürzen, während man in einem Telefonat steckt, könnten uns erzürnen. Doch wie viel leichter ist es, stattdessen loszulachen, wenn der halbe Zug in Schockstarre verfällt?
Es war ein kleiner Moment meiner Reise von Fr., 24.01.2025, aber auch ein grosser.
Er zeigte, dass die Energie, die wir in einer Situation halten, nicht nur uns, sondern auch unser Umfeld beeinflusst.
«Was mag das Universum dir damit sagen wollen?» fragte ein Herzenskollge, der mich in Landquart am Bahnhof abholte, lachend.
Vielleicht, dass ein Dachschaden eine herrliche Sache sein kann. 🤭
Das Lachen als Form der Freiheit
Lachen über sich selbst ist eine Form der Freiheit.
Es löst den Druck, perfekt sein zu müssen und gibt uns die Möglichkeit, das Leben als Spiel zu sehen.
Ein leichtes Herz trägt die besten Ideen.
Vielleicht ist das der wahre Kern der Inspiration. Die Fähigkeit, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und gleichzeitig das Leben in seiner ganzen Tiefe zu umarmen. 🤗
Die Musik als Inspiration
Wenn ich an Inspiration denke, denke ich an Musik.
An Tracks wie «God is a DJ» resp. «Insomnia» von Faithless oder «Power of American Natives» von «Dance 2 Trance». An diese prächtigen Beats, die sich durch deinen Körper ziehen und dich innerlich auf eine Reise mitentführen.
Inspiration ist wie ein Lied, das dich packt, dir Raum gibt zu fliegen und gleichzeitig in deinem Innersten resoniert.
Deine eigene Kletterwand
Abschliessend möchte ich eine Einladung aussprechen: «Betrachte deine eigene Kletterwand!».
Wo sind die Spalten, die Vorsprünge, die unebenen Stellen?
Sie sind nicht deine Schwächen, sondern deine Stärken – DIE Dinge, die dich unverwechselbar machen. Lass dich von ihnen tragen und fordere dich selbst heraus. Und wenn das Leben dir etwas über den Kopf resp. um die Ohren wirft, seien es Skistöcke oder Gedanken, die alles in Frage stellt, dann erinnere dich:
«Es sind genau diese Momente, die uns wachsen lassen.»
Am Ende ist es vielleicht gar nicht so wichtig, wohin die Reise führt. Viel wichtiger ist, wie wir den Weg gehen – mit einem leichten Herz, einem Augenzwinkern und der Bereitschaft, das Leben in all seinen Facetten zu feiern.
So wird jeder Schritt, jede Begegnung und jeder Sturz zu einem Teil unseres ganz eigenen Liedes.
Und dieses Lied verdient es, gehört und als Leben gezanzt zu werden.
La vita è ballo e bella! 😎
Das Leben ist Tanz und schön! 😎
Herzlichst – dein/euer Maurizio
PS
Um die Tradition zu wahren – hier noch der Link zu LinkedIn und diesem Artikel dort, falls du kommentieren magst: https://www.linkedin.com/pulse/die-kletterwand-des-lebens-von-skist%25C3%25B6cken-inspiration-tondolo-nmlof