Früher wurde in gotischen Schriften das lange S mit einem Z oder einem runden S zusammengefügt. Daraus entstand im Laufe der Jahrhunderte das heutige scharfe S. In der Schweiz allerdings hielt man lieber am Doppel-S fest, das besser ins Schriftbild passte und keine Mehrdeutigkeit erzeugte.
Das «ß» in der Schweiz – ein für meine Augen sowie Empfinden wichtiges kulturelles Thema und für mich Indiz, dass…. Doch – der Reihe nach. 😉
Sprache ist mehr als ein Mittel zur Kommunikation. Sie ist Ausdruck von Identität, von Zugehörigkeit und auch von Tradition. Die Schweiz hat nicht nur landschaftlich eine Vielfalt zu bieten, sondern auch in ihrer Sprache, die mit ihren Eigenheiten die Kultur und Geschichte widerspiegelt.
Auch wenn die digitale Welt immer mehr zusammenwächst und Sprachunterschiede oft dem Diktat der Effizienz und Vereinheitlichung geopfert werden, bleibt die Eigenheit der Schweizer Sprache ein Zeichen des Widerstands gegen den Einheitsbrei.
Da ist das «scharfe S» ein Paradebeispiel. In der Schweiz gehört es schlicht NICHT zum Alphabet. Für Schweizerinnen und Schweizer, die tagtäglich mit dem vertrauten Doppel-s schreiben und lesen, wirkt das «ß» beinahe fremd, ja fast wie ein kleiner Stolperstein auf dem Weg zum natürlichen Lesefluss.
Der Einsatz des Doppel-s ist ein kleiner, aber bedeutender Teil des Schweizer Sprachbildes, eine Tradition, die meiner Meinung nach weiter gehegt sowie gepflegt werden sollte – ja gar müsste.
Auch beim Tausendertrennzeichen, wo die Schweiz konsequent den Punkt statt das Hochkomma verwendet, zeigt sich der Wunsch, unabhängig zu bleiben und den eigenen Rhythmus zu bewahren.
Es sind solche Details die, auch wenn sie klein erscheinen mögen, eine klare Botschaft senden; Die Schweiz schreibt nicht nur in einer eigenen Syntax, sie denkt, fühlt und lebt in ihr.
Meine Augen und Wahrnehmung empfinden es verräterisch, wenn in einem vermeintlich «schweizerischen Beitrag» plötzlich das «ß» auftaucht oder das Hochkomma als Tausendertrennzeichen Verwendung findet.
Für aufmerksame Leserinnen und Leser, so wie ich es gerne bin, ist das ein Indiz dafür, dass eine generische KI oder automatisierte Textverarbeitung im Spiel war. Auch solche kleinen Unachtsamkeiten fallen auf, gerade weil wir in der Schweiz sehr genau darauf achten, unsere sprachlichen Traditionen zu bewahren.
Letztlich geht es darum, dass die Sprache, die wir nutzen, nicht nur «das WAS» transportiert, sondern auch «das WIE» – und damit unsere eigene Kultur.
Also – ein Plädoyer für die Pflege und Wertschätzung der Schweizer Schreibweise, im Großen 🫢, oh – im Grossen selbstverständlich – 🤭 wie im Kleinen.
Und – wenn schon die KI zu Rate gezogen wird, dann nicht noch faul einfach copy/paste ohne zu redigieren resp. korrekt zu prompten. 🤗 🥂
La vita è bella! 😎
Euer Maurizio
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