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Wörtlich übersetzt mit «Wer sich selbst lobt, macht sich lächerlich.» oder sinngemässer «Eigenlob stinkt.» resp. «Selbstlob schadet.».

Das Sprichwort um die Bescheidenheit

Dieses Sprichwort inszeniert die Bedeutung der Bescheidenheit und rückt sie ins stimmige Rampenlicht. Wer sich selbst lobt, besudelt sich schlussendlich meist selbst. Diese Volksweisheit erinnert uns daran, wie leicht der-/die-/dasjenige, der/die/das sich selbst lobt und sich vor anderen brüstet, sich damit selbst Schaden zufügen kann.

Bescheidenheit ist eine Tugend, die oft unterschätzt wird, die aber einen grossen Einfluss auf unser soziales und berufliches Leben hat. Bescheidenheit und insbesondere Demut bedeutet, dass wir uns unserer Fähigkeiten und Leistungen zwar bewusst sind, ohne jedoch damit zu prahlen oder zu versuchen, auf übertriebene Weise auf uns aufmerksam zu machen.

Wenn wir uns selbst übermässig rühmen und loben, laufen wir Gefahr, in den Augen anderer arrogant und eingebildet zu wirken. Das kann einen schlechten Eindruck erwecken und unsere persönlichen und beruflichen Beziehungen schädigen. Menschen neigen dazu, auf lange Sicht diejenigen zu bevorzugen, die bescheiden und demütig sind, die es verstehen, ihre eigenen Vorzüge zu erkennen, ohne zu übertreiben.

Demut hilft uns, ein Gleichgewicht zwischen Selbstvertrauen und Bescheidenheit zu wahren. Sie ermöglicht es uns, unsere Stärken zu erkennen und an ihnen zu arbeiten, ohne aufdringlich zu werden. Bescheidenheit ermöglicht es uns, offen für Kritik und Vorschläge anderer zu sein, aus Fehlern zu lernen und als Individuum zu wachsen.

Anstatt in die Falle zu tappen, uns übermässig selbst zu loben und zu rühmen, ist es daher ratsamer, sich auf kontinuierliche Verbesserungen und Massnahmen seiner selbst zu konzentrieren, die unseren Wert hervorheben und präsentieren. Die Ergebnisse sprechen für sich selbst, und die anderen werden unsere Qualitäten erkennen, ohne dass wir sie übermässig betonen müssen, wie g31L wir doch eigentlich sind.

Arroganz braucht stetig Werbung – Selbstvertrauen spricht für sich.

In gewissem Sinne könnte man sagen: «Wer sich selbst lobt, bringt sich in Ungnade», d.h. er/sie/es beschmutzt sich selbst, befleckt sich und macht damit – wieder einmal – einen schlechten Eindruck. Diejenigen, die sich zu sehr rühmen oder schmeicheln, laufen Gefahr, in Ungnade zu fallen oder wegen ihrer Schwächen oder Unwahrheiten blossgestellt zu werden. In der Tat wecken Menschen, die sich übermässig mit ihren mutmasslichen Fähigkeiten oder Leistungen brüsten, oft Argwohn und Misstrauen bei anderen, die ein solches Verhalten als eine Form von Arroganz oder Eitelkeit empfinden können.

«Wer sich selbst lobt, betrügt sich selbst» soll uns daran erinnern, dass es besser ist, bescheiden und demütig zu kommunizieren sowie zu handeln und es zu vermeiden, sein Eigen-Lob zu übertreiben oder seine Verdienste überzubewerten. Bescheidenheit und Aufrichtigkeit werden von anderen geschätzt.

Diesem Sprichwort liegt der Gedanke zugrunde, dass Demut eine bessere Tugend ist als Stolz und übertriebene Selbstdarstellung.

Hochmut kommt kurz vor dem Fall

Im Grunde ist es eine Aufforderung, nicht arrogant zu sein, denn diese Haltung kann sich als Rückschlag erweisen, wenn wir es am wenigsten erwarten. Das Verb «imbrodare» (abgeleitet von brodo) ist eine weniger gebräuchliche Form des Verbs «imbrodolare» (Synonym von sbrodolare), das im engeren Sinne bedeutet, sich zu beflecken, sich mit Brühe oder, weiter gefasst, mit einer beliebigen Flüssigkeit oder Halbflüssigkeit zu beschmutzen. So wird «Imbrodare» in diesem Sprichwort tatsächlich öfter verwendet als «imbrodolare» verwendet.

Ein begrifflich ähnliches italienisches Sprichwort lautet: «La superbia va a cavallo e torna a piedi» – heisst auf Deutsch so viel wie «Der Stolz geht zu Pferd und kommt zu Fuss zurück». Oder eben – «Hochmut kommt kurz vor dem Fall».

Sprach-Exkurse mit Passion

Ich liebe Sprachen und schätze diese sehr. Dies auch untermauert dadurch, dass mich bereits als Kind nebst der deutschen Sprache zwei weitere Sprachen durch die Adoleszenz begleiteten und mich in ihr gedeihen liessen.

«Chi si loda si imbroda» ist ein idiomatischer Ausdruck der italienischen Sprache, dessen wörtliche Übersetzung in andere Sprachen im Grunde keinen Sinn ergibt. Dennoch will ich zwei Ausflüge mit euch wagen. Und – nein – diese beiden Sprachen gehören nicht zur obigen Einleitung. 🤭

Ein Sprachexkurs ins Lateinische

Im Lateinischen wird dieser Volksmund in zwei sehr ähnlichen Sprichwörtern ausgedrückt:

  • «Laus in proprio ore vilescit», was wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie «Lob aus eigenem Munde verliert seinen Wert».
  • «Laus in proprio ore sordescit», was wörtlich bedeutet: «Lob im eigenen Mund wird schmutzig».

Ein weiteres lateinisches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung lautet: «Non te laudabis: propria laus foetet in ore» – «Lobe dich nicht selbst; das Lob in deinem eigenen Mund stinkt».

Die lateinische Sprache widmet sich mit weiteren Sprichwörtern und Redewendungen diesem Thema, wie z. B. «Nemo sapiens nisi patiens» – «Niemand ist weise, wenn er nicht geduldig ist» oder «Virtus in medio stat» – «Die Tugend liegt in der Mitte».

Diese Sprichwörter betonen, wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht zwischen Selbstwertgefühl und Demut zu finden.

Ein Sprachexkurs ins Englische

Im Englischen wird dieser heute behandelte Volksmund mit «pride comes before a fall» ausgedrückt. Dieser Ausdruck stammt aus dem wohl meistgedruckten Buch einer terrestrischen, weltumspannenden Glaubensrichtung – «Sprüche 16:18». Dort in voller Länge: «Pride goeth before destruction, and an haughty spirit before a fall.» – «Hochmut kommt vor dem Fall, und ein hochmütiger Geist kommt vor dem Fall.

Im besagten Buch steht als 16:19: «Es ist besser, demütig zu sein mit den Demütigen, als mit den Stolzen den Raub zu teilen.».

In demütiger Dankbarkeit diesen weisen Worten. 🥂

Die poetische KI zum Thema – gefüttert mit meinen Prompts

Wiederum bat ich die poetische KI, mir doch eine Poesie zum Thema zu dichten, welche ich hier gerne mit dir/euch teilen mag:

Der Stille Pfad der Demut

Chi si loda, s’imbroda, so spricht das alte Land,
und die Feder des Stolzes, leicht, trägt nur auf Sand.

Sie schwelgen im Glanz, den sie selber sich geben,
doch das Spiegelbild zeigt: Es ist trügerisch Leben.

Wer Hochmut trägt, wie ein Mantel aus Schein,
verliert rasch den Halt, bleibt am Ende allein.

Doch der Weg der Demut, der führt leise und klar,
über Felsen und Stürme, doch er trägt dich Jahr für Jahr.

Er wählt nicht die Bühne, noch verlangt er Applaus,
doch er schenkt dir Frieden, in des Lebens Haus.

Die Pfauen mit falschen Federn, sie tanzen für Macht,
doch wie rasch schwindet Farbe, wenn der Wind leise lacht.

So halte dich fern, von den Wegen der Eitelkeit,
denn der Mut zur Bescheidenheit macht dein Herz stark und weit.

Der Boden, den du wählst, fest unter jedem Schritt,
führt dich sicher zum Ziel, wenn der Hochmut längst bricht.

Drum sei wie die Quelle, die still ihren Lauf, bescheiden und treu, und doch voller Kraft.

Wer Flügel wie Ikarus trägt, strebt dem Himmel zu nah,
doch die Sonne des Stolzes, verbrennt, was einst klar.

Er fiel aus den Höhen, die er selbst sich ersann,
doch wer Demut im Herzen trägt, fliegt sicher — und weit voran.

Höre nicht auf die, die laut prahlen – denn wahre Grösse erkennt man an ihrer Stille. Und gehe dabei deinen Weg mit beharrlicher Bescheidenheit, denn er führt dich weiter als jeder Sprung ins Stolze je könnte.

So möge diese Poesie ein wohltuender Begleiter auf deinem Weg sein.

Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.

La vita è bella! 😎

Herzlichst – euer Maurizio

PS: https://tondolo.one/blog/ hier kannst du zurückblättern in meine bisherigen 14 behandelten Sprichwörter aus Italien.