+41 43 534 00 69
Seite wählen

Wörtlich übersetzt mit «Wer rund geboren wird, stirbt nicht quadratisch.» oder sinngemässer «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.» resp. «Man bleibt, wie man ist.».

Einleitende Gedankengänge

Rund – Kreis ¦ Quadratisch – Quadrat ¦ … ist dieses Sprichwort allenfalls mit der Aussage «Quadratur des Kreises» liiert und kontert die Epigenetik hier allenfalls und bietet diese dem Sprichwort Paroli? 🧐

Mathematisch-philosophische Konnotation

Das Sprichwort will aussagen und uns weissmachen, dass sich Menschen im Verlaufe ihres Lebens in ihrer grundlegenden Natur nicht ändern können. Die Charaktereigenschaften resp. die grundsätzlichen Verhaltensweisen eines Menschen sind von Geburt an festgelegt und werden sich im Verlaufe des Lebens kaum wesentlich wandeln.

Die «Quadratur des Kreises» hingegen ist eine mathematisch-philosophische Redewendung, die auf ein antikes geometrisches Problem zurückgeht. Sie beschreibt das scheinbar Unmögliche, nämlich mit Zirkel und Lineal ein Quadrat zu konstruieren, das denselben Flächeninhalt wie ein gegebener Kreis hat. In der Philosophie und Alltagssprache steht «die Quadratur des Kreises» für den Versuch, etwas Unmögliches oder Widersprüchliches zu erreichen.

Trotz einer gewissen thematischen Überschneidung – beide Ausdrücke beziehen sich auf etwas, das unveränderlich oder unmöglich scheint resp. ist – haben sie unterschiedliche Ursprünge und Bedeutungen.

Das Sprichwort bezieht sich eher auf menschliche Natur und Charakter, während die «Quadratur des Kreises» auf ein spezifisches mathematisches Problem abzielt, das metaphorisch für unlösbare Aufgaben steht.

Das Sprichwort «Chi nasce tondo non muore quadrato» und die Redewendung »Quadratur des Kreises» haben somit zwar ähnliche Konnotationen, sind aber in ihrer Herkunft und Bedeutung unabhängig voneinander entstanden.

Zurück zum Sprichwort

«Chi nasce con un certo carattere non potrà mai modificarlo.» – « Wer mit einem bestimmten Charakter geboren wird, kann ihn nie ändern.»

Das Sprichwort «Wer rund geboren ist, kann nicht eckig sterben» hat einen tiefen historischen und kulturellen Ursprung. Es geht auf die alten Zivilisationen zurück und steht für die Vorstellung, dass jeder Mensch einzigartige und angeborene Eigenschaften besitzt, die ihn zu etwas Besonderem machen. Dieser Gedanke ist auch heute noch in der Gesellschaft sehr präsent und wird häufig zur Beschreibung der Persönlichkeit von Menschen verwendet.

Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass unsere körperliche und geistige Gestalt nicht unveränderlich ist und sich im Laufe unseres Lebens dank Erfahrungen sowie Entscheidungen, die wir treffen, und der Anstrengungen, die wir für unser Glück und unser Wohlbefinden unternehmen, verändern kann.

Epigenetik und der Wandel des Charakters (wenn der Wille besteht)

Epigenetik bezieht sich auf die Forschung darüber, wie äussere Einflüsse wie Umwelt, Ernährung, Stress und Erfahrungen die Aktivität unserer Gene verändern können, ohne die zugrunde liegende DNA-Sequenz zu ändern.

Diese Veränderungen können unsere Gesundheit, unser Verhalten und sogar unsere Persönlichkeit beeinflussen. Interessanterweise können diese epigenetischen Veränderungen sogar an die nächste Generation weitergegeben werden.

Traditionell ging man davon aus, dass unsere Gene (also die genetische Veranlagung) und unser frühes Umfeld fast alles bestimmen – wie im Sprichwort «Chi nasce tondo non muore quadrato». Doch durch die Fortschritte in der Epigenetik wissen wir, dass sich Menschen durch äussere Faktoren durchaus verändern können.

Tondo zu Quadrato: Ist das möglich?

Der Gedanke, dass ein Mensch sich im Laufe seines Lebens vom «Runden zum Quadratischen» ändern kann, lässt sich gut mit der modernen wissenschaftlichen Sicht auf den Menschen verbinden. Während manche grundlegenden Charakterzüge genetisch und biologisch vorgegeben sein mögen, ermöglicht es die Epigenetik, dass diese „festen“ Strukturen formbarer sind als früher gedacht.

Ja, Menschen können sich verändern – und das möglicherweise radikal.

Eine Veränderung ist möglich

Epigenetik zeigt uns, dass sich der Mensch nicht nur aufgrund festgelegter Gene entwickelt, sondern dass äussere Einflüsse und Lebenserfahrungen aktiv in die Biologie und Persönlichkeit eingreifen können. Das bedeutet, dass das Sprichwort «Chi nasce tondo non muore quadrato» durch die Linse der Epigenetik und moderner Erkenntnisse über den Menschen nicht in Stein gemeisselt ist.

Die Möglichkeit, sich von „rund zu quadratisch“ zu entwickeln, existiert – und wird durch die Plastizität unseres biologischen und psychologischen Wesens unterstützt.

Poesie zum Abschluss dank der KI

«Von Rund zu Quadratisch – Die Reise des Seins» (Eine Ode an die Transformation, mit einem Gruss an Dante)

Wie Dante, einst verloren in dunklem Wald,
Wo Zweifel Schatten weben, dicht und kalt
Durch Leid und Finsternis er suchte Raum,
Hinauf zum Licht, zu Hoffnung, zu dem Traum.

So bist auch du, in deiner Form gefangen,
Von Zweifeln und vom Sturm der Welt umfangen,
Doch wie das Blatt, das treibt auf wilder See,
Trägt uns das Leben selbst zur neuen Höh‘.

Nicht festgeschrieben, nein, das Schicksal weicht,
Die Gene flüstern, doch der Geist erreicht
Mit Flügeln, die das Schicksal umgestalten,
Die Kraft, sich neu zu formen und entfalten.

Die Epigenetik webt den stillen Faden,
Und aus dem Wollen wächst ein neuer Garten.
Du kannst verwandeln, was in dir einst schlief,
Im Innern liegt, was neu das Leben rief.

Wie Dante aufwärts stieg, durch Höllenbrand,
Hinauf zum Stern, wo Licht den Himmel spannt,
So bist auch du dem Wandel stets geweiht,
Veränderung erblüht in dunkler Zeit.

Die Raupe kriecht in ihrer engen Hülle,
Doch in ihr ruht der Schmetterling in Stille.
Im Kokon der Gedanken, fest und schwer,
Erwächst die Flügelkraft, sie tragen mehr.

Glaube daran: Was einmal war, vergeht,
Was rund beginnt, quadratisch aufersteht.
Im Innern glimmt das Feuer, das dich trägt,
Zur höchsten Form, die deinem Sein erregt.

So wandle dich, entfalte deinen Schein,
Die Ketten deiner Angst zersprengt der Keim.
Das Leben formt dich neu, in sanftem Gang –
Der Schmetterling erhebt sich – federlang.

Und wie bei Dante, strebst du himmelwärts,
Der Flug der Seele, stark und grenzenwärts.
Im Sturm der Welt bist du der Lichtstrahl klar,
Der stets sich wandeln kann, so wunderbar.

Möge dieser poetische Gedanke dir oder jedem Lesenden die Kraft geben, an die eigene Fähigkeit zur Veränderung zu glauben, inspiriert durch Dante, der durch die Dunkelheit ging, um das Licht zu finden. Ebenso tragen auch wir die Kraft der Verwandlung in uns – wie eine Raupe, die sich in einen Schmetterling verwandelt.

Schluss frage an dich

Wie passt das zu deinem eigenen „Credo“? Würde es bedeuten, dass wir letztlich doch alle «unfertige Kreise» oder «unausgeprägte Quadrate» sind, die sich mit der Zeit formen?

Ich für mich antworte hier mit einem klaren und unmissverständlichen JA – ich sehe es so!

Und du so?

Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.

La vita è bella! 😎

Herzlichst – euer Maurizio

PS: https://tondolo.one/blog/ hier kannst du zurückblättern in meine bisherigen 17 behandelten Sprichwörter aus Italien.