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Wörtlich übersetzt mit «Wer Brot hat, hat keine Zähne, und wer Zähne hat, hat kein Brot.» oder sinngemässer «Das Leben ist nicht fair.» resp. «Man hat nie alles, was man braucht.».

Das heute behandelte Sprichwort «Chi ha il pane non ha i denti, e chi ha i denti non ha il pane» drückt auf poetische Weise aus, dass es im Leben und in unserer Gesellschaft oft eine Disbalance gibt: Diejenigen, die die Ressourcen haben (das Brot), haben nicht immer die Fähigkeit oder die Mittel, sie zu nutzen (die Zähne), und umgekehrt.

Es ist eine Reflexion über Ungleichheit und verpasste Gelegenheiten.

In der deutschen Sprache gibt es ähnliche Sprichwörter, die ebenfalls auf diese Art von Missverhältnis hinweisen. Eines der bekanntesten ist:

«Die einen haben das Brot, die anderen haben den Appetit.»

Dieses Sprichwort überträgt eine ähnliche Bedeutung und thematisiert ebenfalls das Ungleichgewicht zwischen Besitz und Bedarf – die Disbalence, welche auf unserer bipolaren Welt vorherrscht.

«Wer die Wahl hat, hat die Qual» – dieses spricht greift die Idee der Disbalance vorzüglich auf. Wer die Möglichkeit zu etwas hat, ist nicht immer im Vorteil, sondern manchmal auch in einem Dilemma und somit Nachteil.

Das Sprichwort soll verdeutlichen, wie ungerecht das Leben sein kann. Oft haben nämlich diejenigen, die körperlich in der Lage sind, etwas zu tun, nicht die Mittel, während umgekehrt diejenigen, die die Mittel haben, nicht mehr die nötige Kraft besitzen.

Die metaphorischen zwei armen Schlucker

Der Ausdruck steht für zwei arme Schlucker, welche unterschiedlicher nicht sein könnten, dennoch so viel gemeinsam haben. Güter und Vermögen landet oft in den Händen derer, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Es bedeutet, dass manche Menschen ihr ganzes Leben lang Opfer bringen, um etwas zu erlangen und Reichtum (metaphorisch das Brot) anzuhäufen, aber wenn sie es erreicht haben, sind sie alt (d. h. sie haben keine Zähne mehr).

Umgekehrt haben diejenigen, die Zähne haben, d.h. die Jungen, kein Brot, also keinen Reichtum, den sie geniessen können.

Auf Italienisch nennen wir dies ein «circolo vizioso» – also ein einen Teufelskreis.

Dieses Sprichwort hat den bitteren Nachgeschmack einer Verwünschung und offenbart die ganze Ungerechtigkeit, die unsere Gesellschaft seit jeher beherrscht.

Dieses Sprichwort regt weiter zum Nachdenken darüber an, wie oft es Menschen gibt, die die Möglichkeiten, die sie haben, nicht verstehen resp. erkennen und sie nicht nutzen. Umgekehrt gibt es Menschen, die sich diese Möglichkeiten sehnlichst wünschen und sie nicht erreichen.

Vermögenswerte und Vermögen landen oft in den Händen von Menschen, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.

Das ungenutzte Potenzial

Dieses alte italienische Sprichwort erinnert uns daran, dass unser Potenzial ungenutzt bleibt, egal wie begabt und talentiert wir sind, wenn wir nicht die Möglichkeiten oder Ressourcen haben, sie einzubringen resp. einzusetzen.

In einer Welt, in der Chancengleichheit immer noch eine Herausforderung darstellt, ist es wichtig darüber nachzudenken, wie der Zugang zu einer vielversprechenden Zukunft für alle gewährleistet werden kann. Es geht somit quasi um eine sozioökonomische Ungleichheit. Es gilt mögliche Lösungen zu erarbeiten, um eine Gesellschaft zu erschaffen, in der auch diejenigen mit Zähnen endlich Brot beissen können. 🧐

Die Wirkung der Antimetabole

Was ist die rhetorische Figur in Bezug auf diejenigen, die Brot und keine Zähne haben, und diejenigen, die Zähne und kein Brot haben?

Die rhetorische Figur, die im Sprichwort «Wer Brot hat, hat keine Zähne, und wer Zähne hat, hat kein Brot» vorkommt, ist die Antimetabole. Somit eine Umkehrfigur, die aus der Wiederholung derselben Wörter oder Elemente in umgekehrter Reihenfolge besteht.

In diesem Fall wird die Antimetabole verwendet, um einen Effekt des Kontrasts und der Opposition zwischen den beiden Teilen des Satzes zu erzeugen und die Idee einer paradoxen Situation hervorzuheben, in der jemand, der ein Gut (Brot) besitzt, ein anderes (Zähne) nicht voll geniessen kann und umgekehrt.

Durch die Verwendung dieser rhetorischen Figur wird das im Satz ausgedrückte Konzept einprägsamer und für dich/uns als Leser attraktiver.

De Hans im Schnäggeloch

Diese Redewendung unterstreicht die unglückliche Tatsache, dass diejenigen, die eine Sache besitzen, oft eine andere vermissen. Sie erinnert uns daran, dass das Leben voller Kompromisse ist, und verdeutlicht das Konzept der Knappheit und der Unmöglichkeit, alles zu haben, was wir uns wünschen.

Dieser Satz, der zum Nachdenken anregt, bringt das Wesen der menschlichen Erfahrung auf den Punkt, in der der/die/das Einzelne ständig vor die Wahl gestellt wird und seine Bedürfnisse und Wünsche nach Prioritäten ordnen muss.

Er erinnert uns daran, das zu schätzen, was wir haben, auch wenn es auf Kosten von etwas anderem geht. Letztlich ermutigt er uns, ein Gleichgewicht zwischen unseren Wünschen und Bedürfnissen zu finden und zu verstehen, dass wahre Erfüllung eher in Zufriedenheit als in materiellem Besitz liegen kann.

Wie «De Hans im Schnäggeloch» – das wohl allen aus der Kindheit bekannte Lied, welches von Hans handelt, der hin und hergerissen ist: «Und was er will, das hät er nid und was er hät, das will er nid» aber trotzdem hat er «alles was er will».

Hat jemand Zähne aus Brot?

Die tiefe Bedeutung dieses altehrwürdigen Sprichwortes ist somit: Besitz und Vermögen landen oft in den Händen derjenigen, die nicht wissen, wie man damit umgeht oder sie zu schätzen weiss.

Es mag paradox klingen, aber die Realität zeigt uns, dass viele Menschen, die materiellen Reichtum besitzen, nicht in der Lage sind, daraus Zufriedenheit oder Glück zu schöpfen. Gleichzeitig entwickeln diejenigen, die keinen solchen Besitz haben, oft eine klügere Einstellung und schätzen die kleinen Dinge, die das Leben zu bieten hat.

Dieses Sprichwort fordert uns daher auf, über den Wert unseres Reichtums nachzudenken und zu lernen, ihn zu schätzen und richtig zu verwalten, um daraus wahres Wohlbefinden zu schöpfen.

«Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.»
Francis Bacon.

Es regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Ressourcen und Möglichkeiten an und erinnert uns daran, dass der Besitz von Fähigkeiten und Ressourcen nicht immer eine Garantie für ein erfülltes Leben ist. Entscheidend ist, dass wir die Qualität der Beziehungen, die menschliche Verbundenheit und die emotionale Befriedigung als wesentliche Elemente für ein erfülltes Leben betrachten.

Das Bewusstsein für diese uralte Maxime treibt uns an, ein Gleichgewicht zwischen materiellen und spirituellen Bedürfnissen anzustreben, um ein Leben voller Freude und Sinn zu führen.

Ein Gelehrter der Stoa dazu…

«Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.» – Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker.

Als These in diese Gedankenreise mag ich stellen, dass es sehr wohl zur Paarung von Brot und intakten Zähnen zum Genuss kommen kann. So gilt es, um die Stoa und Seneca und ein weiteres Italienisches Sprichwort «Impara l’arte e mettila da parte» beizuziehen, sich kontinuierlich neue Künste (Fähigkeiten/Fertigkeiten) anzueignen und diese beiseite zu legen. Es soll uns auffordern, ständig so viel wie möglich zu lernen, auch die Dinge, die wir im Moment für unnötig und unnützlich halten, weil der Tag kommen wird, an dem sie uns nützlich sein können!

So auch der Aufbau und die bedachte Pflege eines wertvollen und intakten Netzwerkes, auf welches zurückgegriffen werden kann.

Denn – Hand aufs Herz – müssen wir alles können und haben, um glücklich zu sein oder ist der Weg der Kollaboration – des Zusammen doch auch ein wohltuender Weg, um dann den Genuss der zu erntende Früchte gemeinsam zu geniessen und zu feiern?

Die Brot und Zähne Poesie aus der KI-Feder

a, du ahnst es korrekt – zum Thema erbat ich mit erfolgten Vordiskussionen und Prompt die KI, mir doch eine Poesie zum Thema zu dichten.

Et voilà – pour toi!

Brot und Zähne

Es gibt das Brot, das keiner bricht,
die Zähne, die den Bissen nicht,

doch still im Gleichklang sehnt sich beides,
vermisst das eine, sucht vergebens.

Der Mensch, der hat, doch nicht versteht,
der andre sieht,

doch niemals sät, sie wandern wie im Nebel blind,
verwehen leicht im eig’nen Wind.

Doch Glück ist dort, wo Handeln thront,
wo keine Gabe ungenutzt verschont.

Denn wer den Weg zu pflügen wagt,
der findet Brot, das auf ihn tagt.

Nicht nur das Haben führt zum Ziel,
nicht nur der Traum erfüllt das Spiel,

wer aufsteht, greift und seinen Sinn,
den ruft das Glück, der schreibt Gewinn.

Also, nimm‘ den Mut, erblühe,
nutze, was in dir ruhe,

sei wie der Funke, der entbrennt,
bis auch der ferne Gipfel brennt.

So wünsche ich mir von HERZEN für dich, diese Verse mögen dir den Mut und die Inspiration schenken, das Handeln über das Warten zu stellen. Manchmal liegt die Kraft in uns selbst, auch wenn es scheint, als fehle uns etwas.

Wenn dir die Sicht auf dich getrübt scheint, dann melde dich doch auf ein Gespräch, denn oft ist eine Aussensicht genau das was es braucht, um den eigenen Weg wieder zu sehen.

Denn – wie ist es mit dem Sprichwort, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen? 😉

Und – dass du dich selbst durch alles durchbeissen musst, ist auch nicht lobenswert, denn Hilfe suchen und erbitten ist eine Stärke – KEINE Schwäche.

So möge diese Poesie ein wohltuender Begleiter auf deinem Weg sein.

Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.

La vita è bella! 😎

Herzlichst – euer Maurizio

PS: https://tondolo.one/blog/ hier kannst du zurückblättern in meine bisherigen 16 behandelten Sprichwörter aus Italien.