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Wörtlich übersetzt mit «Schlecht zu denken ist eine Sünde, aber oft liegt man richtig.» oder sinngemässer «Misstrauen hat oft recht.» resp. «Vorurteile treffen oft zu.».

Schlecht über andere zu denken, ist sicherlich keine lobenswerte Eigenschaft. Doch – haben nicht oft selbst die bösartigsten Gedanken einen wahren Kern?

Sünde oder noch eher Irren? Was haben Spuren des Bodenpersonals einer weltumspannenden Glaubensgemeinschaft in diesem Sprichwort verloren?

Na – wenn du mit mir auf die Reise kommst, dann werde ich allenfalls die eine oder andere Frage beantworten – in meiner Gedankenreise.

Andiamo? Mi accompagni? Gehen wir? Begleitest du mich?

Ursprung des Sprichwortes – Auslegung Bodenpersonal

Dieses Sprichwort – pardon, Zitat – wird gewöhnlich und fälschlicherweise Giulio Andreotti zugeschrieben, der berühmt war für seine Ironie. Es findet seine Wurzeln jedoch weiter zurück, bei Papst Pius XI., der es in der Form ausdrückte: «A pensar male del prossimo si fa peccato ma si indovina», also eben «Es ist eine Sünde, schlecht über seinen Nächsten zu denken, aber es steckt auch Wahres darin.».

Andreotti, einer der einflussreichsten Vertreter der Christdemokraten (DC) und Protagonist der italienischen Politik des 20. Jahrhunderts, berichtet in seinem Buch namens «Il potere logora… Ma è meglio non perderlo» – auf Deutsch «Die Macht lässt nach… Aber es ist besser, sie nicht zu verlieren» (mir schaudert 🫤 es ab den Gedanken an diese damalige Zeit …. Er mit Craxi und deren Entourage…), dass er diesen Satz 1939 während seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Päpstlichen Lateranuniversität (lat.: Pontificia Universitas Lateranensis, ital.: Pontificia Università Lateranense) vom damaligen Vikar von Rom, Kardinal Francesco Marchetti Selvaggiani, gehört hat.

Wiederum soll diese Aussage von Papst Pius XI stammen, der diese gerne als «A pensar male del prossimo si fa peccato ma si indovina» – also «Schlecht über seinen Nächsten zu denken, ist eine Sünde, aber man liegt dabei oft richtig» ausdrückte.

Also liegt die Zeitachse von heute retrospektiv über Andreotti, Marchetti zu Achille Ratti – besser bekannt unter Papst Pius XI.

So hat sich über diese weltumspannende Glaubensrichtung die Sünde in diese Form des Sprichwortes eingenistet.

Das Bodenpersonal zelebriert eine Gabe, Umwandlungen vorzunehmen, um Wasser nicht nur umzuwandeln, sondern auch metaphorisch an deren Mühlen zu lenken.

Volksmund ohne Bodenpersonal-Prägung

So will ich hier gerne «Chi pensa male sbaglia, ma spesso ci indovina» einbringen – also «Wer schlecht denkt, irrt, liegt dennoch oft richtig». Auf den ersten Gedanken mag sich dies ‘schizo’ anfühlen, was jedoch keinesfalls schizophren ist.

«Wer schlecht denkt, irrt, liegt dennoch oft richtig» ist ein altes Sprichwort, das sich sowohl in der geschriebenen als auch in der gesprochenen Sprache eingebürgert hat: Dieses Sprichwort soll darauf hinweisen, dass ein falscher Gedanke an etwas oder jemanden zunächst falsch sein kann, sich aber oft als richtig herausstellt.

Die Erklärung des Sprichworts beruft sich auf das Misstrauen, das man einem anderen Menschen entgegenbringen kann. Die menschliche Seele neigt von Natur aus, aufgrund prägender Erfahrungen oder aufgrund ihres Temperaments dazu, anderen gegenüber misstrauisch zu sein. Auch wenn es aus Gewissensgründen falsch sein mag, an einer anderen Person zu zweifeln, so ist es doch auch wahr, dass in manchen Fällen der Zweifel oder zumindest das Misstrauen richtig sind.

Dieses Sprichwort fordert dazu auf, stets ruhig vorzugehen und zu bewerten, bevor man etwas für selbstverständlich hält oder glaubt, eine Person verstanden zu haben.

Dieser Satz darf sowohl als Warnung für jemanden verwendet werden, der/die/das anderen zu sehr zu vertrauen scheint, als auch zur Entlastung von jemandem, der/die/das Zweifel an einer anderen Person hegt.

Eine weitere Wurzel in der Vergangenheit

Weiter zurück in der Geschichte – wir beschreiten das Ende des 18. Jahrhundert im damaligen Venedig. Wir treffen Carlo Gozzi – damals ein renommierter Italienischer Theaterdichter, welcher unter anderem anno 1762 das wohl bekannte Stück «Turandot» schreib – benannt nach der Hauptfigur – der Tochter des Kaisers von China. Damals schien Gozzi so richtig in Fahrt gewesen zu sein, denn gleich ein Jahr später veröffentlichte er das Werk namens «La Zobeide».

Sein Werk hat, so meine Recherchen, zur Verbreitung des Sprichworts beigetragen, welches dann in die alchemistisch-opportunistischen Hände des bereits zitierten Clans viel und es dann eine Sünde wurde, schlecht über andere zu denken.

Mein Fazit

«Fa ben sperare, ma fa bene sapere che c’è un proverbio il quale dice che a pensar male s’indovina spesso» – «Es ist gut zu hoffen, dennoch ist gut zu wissen, dass es ein Sprichwort gibt, das besagt, dass man beim schlecht denken dennoch oft richtig liegt.».

Auch zitiere ich gerne die Auslegung aus der Region Toscala, welche besagt:

  • «Pensa bene per non peccare, pensa male per non sbagliare.»
  • «Denke wohlwollend, um nicht zu sündigen, denke unrecht, um nicht zu irren.». 🥂

Die beiden Sprichwörter «A pensar male si fa peccato, ma spesso ci si indovina» und «Pensa bene per non peccare, pensa male per non sbagliare» bieten zwei Perspektiven auf menschliches Denken.

Das erste betont, dass misstrauische Gedanken oft als „Sünde“ 🤔 gelten, aber überraschend häufig richtig liegen.

Die toskanische Auslegung hingegen fordert dazu auf, sowohl positive Gedanken zu pflegen, um moralische Fehler zu vermeiden, als auch misstrauisch zu sein, um nicht daneben zu liegen.

Eeide verdeutlichen die Spannung zwischen Vertrauen und Misstrauen

Interessant ist, dass beide auf die wertvolle Rolle der Intuition hinweisen, die, trotz einer gewissen Skepsis bei vereinzelten Zeitgenossen, oft auf realen Erfahrungen und Mustern basiert. Intuition gilt heute zum Glück nicht mehr als blosser Hokuspokus, sondern wird durch immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt:

  1. Erfahrungsbasiertes Wissen:
    Studien zeigen, dass Intuition oft auf der unbewussten Verarbeitung von Erfahrungen beruht. Unser Gehirn (und unser Hüftgold) speichert Muster ab, die wir dann in ähnlichen Situationen intuitiv abrufen. Forscher wie Gerd Gigerenzer sprechen von «Fast and Frugal Heuristics», schnellen und dennoch energieschonenden Entscheidungsprozessen, die oft effektiv und faktenbasiert sind.
  2. Bauchgefühl als unbewusste Analyse:
    Neurowissenschaftliche Forschungen haben zudem gezeigt, dass unser Gehirn ständig grosse Mengen an Informationen verarbeitet, von denen wir nur einen Bruchteil bewusst wahrnehmen. Diese unbewussten Prozesse können uns Hinweise geben, die als Intuition wahrgenommen werden.

Misstrauen kann also durchaus eine intuitive Reaktion auf Erfahrungen und Muster sein, die das rationale Denken allein nicht immer erfassen kann.

Die Poesie zur Polarität zwischen Misstrauen und Vertrauen

Ich mag die poetischen Reisen der KI – so bat ich sie, mir über das Wechselspiel zwischen Misstrauen und Vertrauen eine wohltuende Poesie zu erschaffen, welche ich nun gerne mit euch teile:

Im Schatten des Zweifels, im Licht des Vertrauens

In dunklen Winkeln nistet sich der Zweifel ein,
flüstert leise, dass Menschen täuschen, dass sie nicht rein.

Doch tief im Herzen pocht ein alter Klang,
der ruft nach Vertrauen, sanft, doch stark im Drang.

Denn Intuition, geboren aus den Jahren,
hält uns wach, wo die Augen sich nur sparsam paaren.

Sie spinnt das Netz aus leisen Zeichen,
wo Gedanken stolpern, kann sie uns erreichen.

Misstrauen, schwer wie eine Wolke grau,
zieht unser Herz in Falten, tief und rau.

Es formt den Blick zu Schärfe, zu Misstrauen pur,
doch was gewinnt der Geist, in dieser harten Spur?

Im Wandelbad der Menschen, die wir kennen,
mag uns der Zweifel oft die Wege trennen.

Doch wer nur mit Verdacht durchs Leben geht,
verliert das Leichte, was Vertrauen sät.

Vertrauen strahlt, es lässt uns atmen, weiten Raum,
es schenkt uns Frieden, wie ein alter Baum.

Gesund und froh, das Herz nicht schwer,
wo Zuversicht gedeiht, da blüht noch mehr.

Denn Misstrauen krümmt den Rücken, macht uns grau,
doch Vertrauen malt den Tag mit leichtem Blau.

Die Intuition, so still und klar,
leitet uns sicher, in Gefahr und wahr.

So lasst uns hören, was das Herz ersinnt,
wo es misstraut, da oft die Wahrheit beginnt.

Doch wähle Vertrauen, es heilt und schenkt,
was Misstrauen uns zu oft verdrängt.

Misstrauen mag oft schützen, doch es führt zur Griesgrämigkeit, während Vertrauen das Leben leichter, glücklicher und gesünder macht.

Ich bedanke mich bei der KI, denn mir gefällt diese Poesie – insbesondere und einmal mehr der Abschluss….

… Doch wähle Vertrauen, es heilt und schenkt, was Misstrauen uns zu oft verträngt …

So möge diese Poesie ein wohltuender Begleiter auf deinem Weg sein.

Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.

La vita è bella! 😎

Herzlichst – euer Maurizio