Wörtlich übersetzt mit «Zwischen Ehefrau und Ehemann stecke nicht deinen Finger.» oder sinngemässer «Misch dich nicht in Eheangelegenheiten ein.» resp. «Beziehungsangelegenheiten sind heikel.».
Keine Bange – hier geht es nicht um Krisen, Konflikte und Katastrophen. 🧐
Wohl jede(r) von euch hat bestimmt bereits einmal in einer solche Kontroverse, Komplikation und Konfrontation gesteckt.
Doch – genug der K-Worte – steigen wir einmal in diese Kreizfahrt ein.
Kommst du mit? 🤗
Es ist nicht angebracht, sich in Angelegenheiten einzumischen, die die Ehegatten betreffen.
Dieses Sprichwort wird im Grundsatz als Aufforderung verstanden, eine private Angelegenheit nicht zu kommentieren oder zu beurteilen, denn nur der Ehemann und die Ehefrau kennen die Einzelheiten, Kontext und die Herleitung bis zum Akt des Gezankes.
«Ich habe versucht, den beiden einen Rat zu geben, während sie sich stritten, aber ich habe die Situation nur noch schlimmer gemacht! Ich habe meine Lektion gelernt: Zwischen Mann und Frau sollte man nicht den Finger in die Wunde legen!» – so ein Fazit.
Früher oder später werden die meisten unserer Freunde heiraten, einige werden wegziehen und für immer verschwinden, andere werden ungesellig und mit Arbeit und Familie beschäftigt sein… aber zum Glück gibt es auch diejenigen, die weiterhin gute Freunde bleiben, denen du alles anvertrauen kannst.
Wenn der verheiratete Freund oder die verheiratete Freundin Beziehungsprobleme hat, an seiner oder ihrer Ehe zweifelt oder sich einfach nur mit seinem oder ihrem Ehepartner streitet, wird er oder sie seine oder ihre Vertrauensperson um Hilfe bitten, die meist der beste Freund oder die beste Freundin, aber auch der Schwiegervater oder die Schwiegermutter ist. Solange dieser Rat unparteiisch einer einzelnen Person des Paares erteilt wird, mit einem guten Blick für das Problem und einer Lösung, die beide zufriedenstellen kann, tut man grundsätzlich das Richtige.
Wenn man aber in einen Streit zwischen Mann und Frau hineingerät, bei dem beide nach ihrer Meinung fragen, wer von den beiden im Unrecht ist und wer Recht hat, dann ist es besser, das berühmte Sprichwort zu zitieren, das da lautet: «Tra moglie e marito non mettere il dito.»
Das Sprichwort bedeutet, dass man sich nicht in andere Familienangelegenheiten als die eigenen einmischen sollte, denn die Probleme eines Paares sind so intim, dass sie nur von den beiden Parteien beurteilt werden können.
Für die Hartgesottenen würde ich das Sprichwort so übersetzen: «FATTI I CA..I TUOI» oder anglizismisiert «DO YOUR OWN BUSINESS!!!». 🥂
In der Toscana (Pardon – hier ist ja Deutsch angesagt, also mit K – TosKana) heisst es so vorzüglich: «Tra incudine e martello, man non metta chi ha cervello.» – «Zwischen Amboss und Hammer soll sich niemand stellen, der Verstand hat.».
Fazit
Das Sprichwort «tra moglie e marito non ci mettere il dito» lässt sich nicht nur auf konjugale Konflikte anwenden, sondern bietet eine allgemeine Lektion im Umgang mit zwischenmenschlichen Spannungen.
Es erinnert uns daran, dass es oft klüger ist, sich aus Konflikten herauszuhalten, besonders wenn die beteiligten Parteien ihre eigene emotionale Realität als Wahrheit erleben. In solchen Momenten gibt es selten nur eine objektive Wahrheit, sondern verschiedene Wahrnehmungen, die jeweils ihre Berechtigung haben.
Ähnlich wie das Sprichwort «wo sich zwei streiten, freut sich der Dritte» und das Konzept des «divide et impera», unterstreicht diese Dynamik die Macht von Konflikten – sei es für den Nutzniesser von aussen oder für denjenigen, der sie strategisch nutzt.
Doch oftmals reicht es, zuzuhören und Raum zu geben, ohne Partei zu ergreifen.
In meiner eigenen Erfahrung hat genau dieser zurückhaltende Ansatz dazu beigetragen, dass Konfliktparteien wieder zueinander gefunden haben. Es zeigt sich, dass nicht immer eine aktive Einmischung nötig ist, sondern dass Geduld und Empathie oft die besten Werkzeuge sind, um Brücken zu bauen, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen.
Eine Poesie der KI zum Thema
Zur heutigen Gedankenreise bat ich die KI, mir eine schöne Poesie, die die Kraft von Empathie und das Zurückhalten in Konflikten hervorhebt – und wie es uns in eine friedlichere Welt führen kann:
Ein Garten aus Stille
Inmitten des Streits, wo Worte sich reiben,
entfacht sich das Feuer, und Federn verbleiben,
gekränkte Gedanken, so laut und so klar,
doch ein Herz, das hört, bleibt leise und wahr.Zwei Stimmen im Sturm, die Wahrheit verzweigt,
keiner sieht, was jenseits der Wolken noch steigt.
Doch einer, der lauscht, mit sanftem Gesicht,
entdeckt in dem Chaos das friedliche Licht.Nicht das Wort, das ertönt, noch die Hand, die sich hebt,
ist’s, was die Wunden der Herzen belebt.
Es ist das Schweigen, das Raum lässt zum Sein,
die Stille, die spricht, die Welt könnte rein.Wenn doch nur ein jeder dem anderen lauscht,
den Sturm nicht durch Eifer, durch Frieden vertauscht,
so würden die Gräben in Gärten sich wandeln,
wo alle mit Herz und Verstand könnten handeln.Ein Paradies aus Mitgefühl und Ruh,
wo Streithähne fliegen – doch landen im Nu,
denn Federn, die fallen, vereinen sich wieder,
und die Welt singt erneut ihre sanften Lieder.
Ich hoffe, diese Zeilen spiegeln auch in dir die Magie wider, die entsteht, wenn Empathie und Zuhören die Führung übernehmen.
Möge dich diese Poesie genauso zum empathischen Agieren inspirieren wie mich! 😊
Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.
La vita è bella! 😎
Herzlichst – euer Maurizio
PS: https://tondolo.one/blog/ hier kannst du zurückblättern in meine bisherigen 18 behandelten Sprichwörter aus Italien.