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Wörtlich übersetzt mit «Keine Kutteln für Katzen.» oder sinngemässer «Es gibt nichts zu holen.» resp. «Keine Chance, etwas zu bekommen.».

Zugegeben – ein wenig sonderbar mag dieses Sprichwort anmuten – ja – sogar ein wenig SEHR sonderbar. 🤔

Doch – wenn wir diesem gemeinsam auf den Grund gehen, dann wird es auf einmal klarer – verständlicher. Katzen sind ebenso wie Hunde nahe Freunde des Menschen, und deshalb haben Volksglauben, Sprüche und Sprichwörter ihren Ursprung oft in und mit ihnen.

Wie oft verwenden wir beliebte Redewendungen, deren Ursprung wir nicht kennen? Wahrscheinlich öfter, als wir denken. Sie werden dann zu Automatismen, wir schenken ihnen keine Beachtung und artikulieren sie einfach. Dazu gehört sicher auch dieser heute behandelte Volksmund.

«Non c’è trippa per gatti» – eine in Italien weit verbreitete Redewendung. Sie ist die Übersetzung der römischen Redewendung «Nun c’è trippa pe‘ gatti». Es ist ein Ausdruck, der in schwierigen Zeiten verwendet wird, wenn man sagen will, dass es wenig oder gar keine Hoffnung gibt, das zu bekommen, was man zu bekommen gedenkt resp. wünscht. Im Wesentlichen bedeutet es, in einem streng wirtschaftlichen Sinne, dass man nicht zu viel ausgeben sollte, da keine oder nur knappe Mittel zur Verfügung stehen.

Moderner ausgedrückt – es ist an der Zeit für eine grundlegende «Überprüfung der Ausgaben»!

Dieses Sprichwort wird genannt, wenn man für etwas kämpfen und sich bemühen muss, sonst gibt es eben – kein Fleisch für die Katzen.

Der Ursprung des Sprichwortes

Nachdem wir nun die allgemeine Bedeutung verstanden haben, wollen wir herausfinden, warum es heisst, dass es keine Kutteln für Katzen gibt. Die erste Information, die wir wissen müssen, ist, dass die erste Person, die diese Redewendung verwendete, Ernesto Nathan war. In seinder damaligen Funktion als Bürgermeister von Rom – zwischen 1907 und 1913. Also zu Beginn des 20. Jahrhunderts – vor gut 100 Jahren.

Nathan war, wie sein Familienname allenfalls verrät, englischer Abstammung. Er wurde 1845 in London geboren und ein fortschrittlicher Freimaurer. Als er sein Amt in der italienischen Hauptstadt antrat, machte er es sich zur Aufgabe, die Finanzen Roms in Ordnung zu bringen.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wandte er sich gegen Bauspekulationen und setzte sich für eine weltliche Schulbildung ein. Un vero massone – wie man heutzutage sagen würde – ein wahrhafter Freimaurer.

Auch wenn seine Positionen und sein Handeln kaum die Zustimmung des Volkes geniessen durfte, so trug sein Wirken doch Früchte. Ernesto Nathan erhielt sodann sehr bald den Beinamen «Bürgermeister der Moderne».

Zu Beginn seiner Amtszeit befand sich der städtische Haushalt in tiefroten Zahlen und Ernesto Nathan analysierte alle Ausgabenposten, um die Situation in der Hauptstadt zu verbessern. Bei der Durchsicht der verschiedenen Posten bemerkte Nathan einen Ausgabeposten «Katzenabfälle».

Als er um eine Erklärung bat, erklärte der zuständige Beamte dem neu ernannten Bürgermeister, dass die Stadtverwaltung eine grosse Katzenkolonie fütterte, deren Aufgabe es war, die Archive und Dokumente vor den Ratten zu schützen, die das Gebäude befallen hatten.

Es gab sogar einen eigenen Delegierten für die Fütterung, den «Carnacciaro» (im Bild portraitiert). Ein Zeichen dafür somit, wie wichtig diese Aufgabe war und dass es sich nicht um eine bedeutungslose Marotte handelte.

Eine beträchtliche Ausgabe war der Unterhalt der Katzen, die die Ratten verjagen sollten, welche die Dokumente in den Archiven und Büros des Kapitols anknabberten und somit beschädigten.

Nathan, der Bürgermeister, erklärte jedoch, dass die Gemeinde es sich nicht länger leisten könne, die Katzen Roms mit Kutteln durchzufüttern, einem der köstlichsten Gerichte der römischen Küche. Auf einem offiziellen Dokument schrieb jemand aus der kapitolinischen Verwaltung den Ausdruck nieder, der später in die Geschichte einging: «Nun c’è trippa pe‘ gatti» (Es gibt keine Kutteln für Katzen). Und der Bürgermeister sagte: «Und wenn es keine Ratten mehr gibt, bedeutet das, dass man keine Katzen mehr braucht».

Von nun an mussten die berühmten Katzen Roms selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen, indem sie genau die Ratten jagten und frassen. Die Entscheidung des ersten Bürgers war weise, denn die Ausgaben für die Katzen gingen zurück, und die Redewendung nistete sich im allgemeinen Sprachgebrauch ein.

Offensichtlich überschritt die römische Redewendung dann die Gemeindegrenzen und verbreitete sich im Rest des Landes, wo sie verstanden wird und im Volksmund Verwendung findet.

Veranschaulichung des Sprichwortes

Das Sprichwort ist charmant und etwas augenzwinkernd, wird aber oft verwendet, um eine knappe Absage zu verdeutlichen, wie z.B.:

  • «Er hat sich grosse Hoffnungen gemacht, eine Gehaltserhöhung zu bekommen, aber wie man so schön sagt: ‚Es gibt keine Trippa für die Katzen.’»
    Er wird keine Gehaltserhöhung bekommen, also gibt es nichts zu holen.
  • «Die Verhandlungen verliefen nicht gut, und am Ende war klar: Keine Trippa für die Katzen.»
    Die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, also gibt es nichts zu gewinnen.
  • «Als sie um einen zusätzlichen Urlaubstag bat, bekam sie zur Antwort: ‚Non c’è trippa per gatti!’»
    Ihre Bitte wurde abgelehnt, es gibt keinen Ferien-Bonus.
  • Er dachte, er könnte das letzte Stück Kuchen bekommen, aber nein, keine Trippa für die Katzen.»
    Er wird das letzte Stück Kuchen nicht bekommen.

Und die KI mit poetischen Worten dazu?

Ich fragte sie wiederum, die KI, ob sie mir zum Thema eine Poesie erdichten würde.

Here we go …..

Mehr als Trippa

Man sagt: «Es gibt kein Kuttelfleisch,
für Katz und Mensch, so wär’s wohl gleich.»

Doch halt! Wer leicht die Flinte streckt,
wird sehen nicht, was hinter steckt.

Der Weg erscheint oft steinig, schwer,
doch gib nicht auf, es geht noch mehr!

Was heute fehlt, die Trippa bloss,
bringt morgen duftend, himmlisch gross.

Denn wer am Ziel beharrlich klebt,
wird merken bald: Da hat’s gelebt!

Ein Schatz, versteckt, der glänzt und lacht,
den hat nur der, der’s Weitermacht.

Und wenn die Katzen Trippa woll’n,
gib nicht nach, mach weiter toll!

Denn manchmal wird aus leerem Fass,
der Wein, der jedem schmeckt, ein Spass.

So halte durch, gib nicht zu schnell,
dem Sprichwort nach, du findest hell

am Ende das, was mehr als Fett
– und Trippa selbst – dich froh gebett’.

Die Botschaft der Poesie und des Sprichwortes

Auch wenn es so erscheinen mag, als ob es «nichts zu holen» gibt, Ausdauer und Beharrlichkeit führen oft zu mehr, als man zunächst zu glauben vermag. Vielleicht sogar zu einem unerwarteten Erfolg und durchbruch!

So wünsche ich mir von HERZEN für dich, diese Verse mögen dir den Mut und die Inspiration schenken, die Flinte nicht überschnell ins Korn zu werfen. Manchmal liegt in der Perseveranz schlussendlich ein wertvolles Geschenk – für dich – für dein Leben – für dein Wirken und Sein.

Wenn dir die Sicht auf dich getrübt scheint, dann melde dich doch auf ein Gespräch, denn oft ist eine Aussensicht genau das, was es braucht, um den eigenen Weg wieder zu sehen.

Denn – wie ist es mit dem Sprichwort, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen? 😉

Und – dass du dich selbst durch alles durchbeissen musst, ist auch nicht lobenswert.Hilfe suchen, erbitten und annehmen ist eine Stärke – KEINE Schwäche.

So möge diese Poesie ein wohltuender Begleiter auf deinem Weg sein.

Weitere Redewendungen aus meiner Heimat 🇮🇹 werde ich weiter beleuchten und möglichst deren Ursprung recherchieren.

La vita è bella! 😎

Herzlichst – euer Maurizio

PS: https://tondolo.one/blog/ hier kannst du zurückblättern in meine bisherigen 16 behandelten Sprichwörter aus Italien.